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Glossar

Bettlägerig 

Definition:

Zustand in dem eine Person aufgrund von Krankheit, Verletzung oder altersbedingten Einschränkungen dauerhaft oder für einen längeren Zeitraum im Bett bleiben muss. Dieser Zustand kann erhebliche Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben und erfordert besondere pflegerische Maßnahmen.

Ursachen:

Bettlägerigkeit kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

  • Schwere Erkrankungen: Krankheiten wie Schlaganfälle, Herzinsuffizienz, fortgeschrittene Krebserkrankungen oder neurologische Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose) können dazu führen, dass eine Person bettlägerig wird.
  • Verletzungen: Schwere Knochenbrüche, Wirbelsäulenverletzungen oder andere traumatische Verletzungen können Bettlägerigkeit zur Folge haben.
  • Alter und Gebrechlichkeit: Im hohen Alter kann die allgemeine Schwächung des Körpers, kombiniert mit chronischen Erkrankungen, dazu führen, dass eine Person nicht mehr aus eigener Kraft das Bett verlassen kann.
  • Postoperative Phase: Nach großen Operationen kann vorübergehende Bettlägerigkeit erforderlich sein, um die Heilung zu fördern.

Risiken und Komplikationen:

Bettlägerigkeit kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Komplikationen führen:

  • Dekubitus (Druckgeschwüre): Druckgeschwüre entstehen durch anhaltenden Druck auf die Haut und das darunterliegende Gewebe, insbesondere an Stellen wie Fersen, Kreuzbein und Hüften.
  • Muskelatrophie: Längeres Liegen führt zum Abbau von Muskelmasse und Kraft, was die Mobilität weiter einschränken kann.
  • Kontrakturen: Fehlstellungen der Gelenke durch Verkürzung der Muskeln und Sehnen, die durch mangelnde Bewegung entstehen.
  • Thrombose und Lungenembolie: Durch die verminderte Blutzirkulation besteht ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln.
  • Atemwegsprobleme: Bettlägerige Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Lungenentzündungen und andere Atemwegserkrankungen, da die Atemtiefe verringert ist.
  • Harnwegsinfektionen: Durch die eingeschränkte Mobilität und die möglicherweise erforderliche Verwendung von Kathetern besteht ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen.
  • Psychische Belastungen: Isolation, Verlust der Selbstständigkeit und Langeweile können zu Depressionen und Angstzuständen führen.

Pflege und Betreuung:

Die Pflege von bettlägerigen Menschen erfordert besondere Maßnahmen, um Komplikationen zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern:

  • Lagerung und Positionswechsel: Regelmäßige Umlagerung (alle 2 Stunden) zur Vermeidung von Druckgeschwüren und Förderung der Durchblutung.
  • Hautpflege: Sorgfältige Reinigung und Pflege der Haut, insbesondere an gefährdeten Stellen, um Dekubitus vorzubeugen.
  • Bewegungsübungen: Passive und aktive Bewegungsübungen, um Muskelatrophie und Kontrakturen zu verhindern.
  • Atemtherapie: Atemübungen und Mobilisation des Oberkörpers, um die Lungenfunktion zu erhalten.
  • Ernährungsunterstützung: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und angepasste Ernährung zur Vermeidung von Mangelernährung und Dehydrierung.
  • Psychosoziale Betreuung: Förderung der sozialen Interaktion und psychologischen Unterstützung zur Vermeidung von Isolation und Depression.
Synonyme: bettlägerigen, bettlägerigen
Typ des Begriffes: definition
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