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Glossar

Kompressionsstrümpfe

Definition:

Kompressionsstrümpfe sind elastische Strümpfe, die einen graduellen Druck auf das Bein ausüben, der am Knöchel am stärksten ist und nach oben hin abnimmt. Dieser Druck unterstützt den Blutfluss zum Herzen, indem er die Venen zusammendrückt und verhindert, dass Blut in den Beinen stagniert. Sie dienen der Vorbeugung und Behandlung von venösen Erkrankungen und Schwellungen.

Funktionsweise:

Die Wirkung von Kompressionsstrümpfen beruht auf dem erzeugten Druck, der die Durchblutung in den Beinen fördert:

  • Förderung des venösen Rückflusses: Durch den Druck auf die Venen wird das Blut effizienter zum Herzen zurückgeführt, was die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) und Krampfadern verhindert.
  • Vermeidung von Schwellungen: Der Druck der Strümpfe verringert die Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe, was Schwellungen (Ödeme) reduziert.
  • Verbesserung der Sauerstoffversorgung: Durch die Förderung der Durchblutung wird die Sauerstoffversorgung des Gewebes verbessert, was Heilungsprozesse unterstützt.

Arten von Kompressionsstrümpfen:

  1. Medizinische Kompressionsstrümpfe:
    • Diese Strümpfe werden von Ärzten bei bestimmten Venenerkrankungen oder nach Operationen verschrieben und sind in verschiedenen Kompressionsklassen erhältlich. Sie üben einen höheren und gezielteren Druck aus.
    • Beispiele:
      • Klasse I (leichte Kompression): Für leichte Venenschwäche oder zur Vorbeugung von Thrombosen bei langen Reisen.
      • Klasse II (mittlere Kompression): Bei Krampfadern oder nach Venenoperationen.
      • Klasse III (starke Kompression): Bei schweren Venenerkrankungen oder chronischer venöser Insuffizienz.
  2. Reisestrümpfe:
    • Diese Kompressionsstrümpfe werden präventiv auf langen Reisen, insbesondere bei Flugreisen, getragen, um das Thromboserisiko zu verringern. Sie bieten in der Regel leichten Druck und sind für Personen gedacht, die lange sitzen müssen.
  3. Stützstrümpfe:
    • Stützstrümpfe bieten weniger Druck als medizinische Kompressionsstrümpfe und werden häufig von Menschen getragen, die lange stehen oder sitzen müssen, um die Beine zu entlasten. Sie haben keine therapeutische Wirkung, sondern dienen vor allem dem Wohlbefinden.
  4. Sport-Kompressionsstrümpfe:
    • Spezielle Kompressionsstrümpfe für Sportler, die die Durchblutung während und nach dem Training fördern und Muskelermüdung reduzieren. Sie bieten leichten bis mittleren Druck.

Indikationen für den Einsatz von Kompressionsstrümpfen:

  1. Krampfadern (Varizen):
    • Kompressionsstrümpfe helfen, die Ausweitung der Venen zu verhindern und das Blut zurück zum Herzen zu transportieren, was die Beschwerden bei Krampfadern lindert.
  2. Chronische venöse Insuffizienz:
    • Bei einer chronischen venösen Insuffizienz kommt es zu einer dauerhaften Stauung des Blutes in den Beinen. Kompressionsstrümpfe verbessern den venösen Rückfluss und reduzieren Ödeme und Schmerzen.
  3. Thromboseprävention:
    • Besonders nach Operationen oder bei Bettlägerigkeit werden Kompressionsstrümpfe eingesetzt, um das Risiko einer tiefen Venenthrombose (TVT) zu verringern.
  4. Lymphödeme:
    • Bei Patienten mit Lymphödemen können Kompressionsstrümpfe helfen, die Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe zu verringern und Schwellungen zu lindern.
  5. Schwangerschaft:
    • Schwangere Frauen, die zu geschwollenen Beinen oder Krampfadern neigen, tragen oft Kompressionsstrümpfe, um Schwellungen zu reduzieren und die Durchblutung zu verbessern.
  6. Lange Reisen:
    • Auf langen Flügen oder Autofahrten, bei denen das Risiko von Thrombosen erhöht ist, können Kompressionsstrümpfe helfen, die Blutzirkulation aufrechtzuerhalten.

Vorteile von Kompressionsstrümpfen:

  • Vorbeugung von Thrombosen: Besonders bei längerer Immobilität oder nach Operationen können Kompressionsstrümpfe die Bildung von Blutgerinnseln verhindern.
  • Reduktion von Schwellungen: Durch den Druck auf die Venen wird die Flüssigkeitsansammlung im Gewebe verringert, was Schwellungen und Schmerzen lindert.
  • Verbesserte Durchblutung: Kompressionsstrümpfe fördern die venöse Rückführung des Blutes zum Herzen, was die Sauerstoffversorgung der Gewebe unterstützt.

Risiken und Komplikationen:

Obwohl Kompressionsstrümpfe allgemein als sicher gelten, können in seltenen Fällen Komplikationen auftreten:

  • Unpassende Größe: Wenn die Strümpfe nicht richtig passen, können sie unangenehm sein oder nicht die gewünschte Wirkung haben. Zu enge Strümpfe können die Durchblutung behindern, zu lockere Strümpfe bieten nicht den notwendigen Druck.
  • Hautirritationen: Bei empfindlicher Haut kann der Druck der Strümpfe zu Reizungen, Druckstellen oder Wunden führen.
  • Durchblutungsstörungen: Bei Patienten mit arteriellen Durchblutungsstörungen dürfen Kompressionsstrümpfe nur nach ärztlicher Rücksprache getragen werden, da sie die Durchblutung weiter beeinträchtigen könnten.

Pflege und Handhabung:

Die richtige Pflege und Handhabung von Kompressionsstrümpfen ist wichtig, um deren Funktion zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden:

  1. Richtige Anziehtechnik: Kompressionsstrümpfe sollten morgens nach dem Aufstehen, wenn die Beine noch nicht geschwollen sind, angezogen werden. Es gibt spezielle Anziehhilfen, die das Anziehen erleichtern.
  2. Regelmäßige Reinigung: Strümpfe sollten regelmäßig von Hand oder in einem schonenden Waschgang in der Maschine gewaschen werden, um die Elastizität zu bewahren.
  3. Austausch der Strümpfe: Kompressionsstrümpfe verlieren mit der Zeit ihre Elastizität und sollten etwa alle sechs Monate ausgetauscht werden, um ihre volle Wirksamkeit zu gewährleisten.
Typ des Begriffes: definition
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