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Glossar

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Sauerstofflangzeittherapie

Definition:

Die Sauerstofflangzeittherapie (LTOT - Long Term Oxygen Therapy) ist eine Form der Sauerstoffbehandlung, bei der Patienten über einen Zeitraum von mindestens 15 Stunden pro Tag zusätzlichen Sauerstoff erhalten. Ziel der Therapie ist es, den Sauerstoffgehalt im Blut zu erhöhen, Atemnot zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und das Fortschreiten von Komplikationen wie der Herzinsuffizienz zu verlangsamen. Die Sauerstoffzufuhr erfolgt über spezielle Geräte wie Sauerstoffkonzentratoren oder Sauerstoffflaschen.

Ziele der Sauerstofflangzeittherapie:

  1. Verbesserung der Sauerstoffversorgung:
    • Die SLT erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut, um Organe und Gewebe ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
  2. Linderung von Atemnot:
    • Durch die erhöhte Sauerstoffzufuhr wird die Atemnot (Dyspnoe) verringert, sodass die Patienten besser atmen können.
  3. Verbesserung der Lebensqualität:
    • Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen erfahren durch die Sauerstofftherapie oft eine erhebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität, da sie aktiver werden und alltägliche Aufgaben besser bewältigen können.
  4. Verlängerung der Lebenserwartung:
    • Bei chronischen Lungenerkrankungen, wie COPD, kann die Sauerstofftherapie dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebenserwartung zu erhöhen.
  5. Verringerung der Belastung des Herzens:
    • Ein niedriger Sauerstoffgehalt im Blut zwingt das Herz, härter zu arbeiten. Die SLT reduziert den Druck auf das Herz und verringert das Risiko einer Herzinsuffizienz.

Indikationen für die Sauerstofflangzeittherapie:

  1. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD):
    • Patienten mit schwerer COPD, bei denen die Sauerstoffsättigung im Blut dauerhaft niedrig ist, profitieren von der SLT. Sie verbessert die Sauerstoffversorgung und reduziert die Atemnot.
  2. Lungenfibrose:
    • Bei Lungenfibrose ist das Lungengewebe verhärtet, was den Gasaustausch behindert. Die SLT hilft, die Sauerstoffzufuhr zu verbessern.
  3. Schwere Herzinsuffizienz:
    • Patienten mit Herzinsuffizienz, die unter chronischem Sauerstoffmangel leiden, erhalten durch die SLT eine bessere Sauerstoffversorgung und Entlastung des Herz-Kreislauf-Systems.
  4. Schlafapnoe-Syndrom:
    • In bestimmten Fällen von Schlafapnoe, insbesondere bei gleichzeitiger chronischer Lungenerkrankung, kann eine Sauerstofftherapie zur Verbesserung der nächtlichen Sauerstoffversorgung eingesetzt werden.
  5. Langfristige Hypoxämie:
    • Hypoxämie bezeichnet einen dauerhaft zu niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut, der durch chronische Lungenerkrankungen oder Herzinsuffizienz verursacht wird. Die SLT ist angezeigt, wenn der Sauerstoffpartialdruck (PaO2) im Blut unter 55 mmHg fällt.

Durchführung der Sauerstofflangzeittherapie:

  1. Sauerstoffquellen:
    • Sauerstoff kann auf verschiedene Arten zugeführt werden:
      • Sauerstoffkonzentratoren: Diese Geräte ziehen den Sauerstoff aus der Umgebungsluft und konzentrieren ihn, um den Patienten über eine Nasenbrille oder eine Maske zuzuführen.
      • Flüssigsauerstoffsysteme: Flüssigsauerstoff wird in speziellen Behältern gelagert und kann über mobile Einheiten verwendet werden, um mehr Flexibilität zu bieten.
      • Sauerstoffflaschen: Diese Flaschen enthalten komprimierten Sauerstoff und werden oft für den mobilen Gebrauch verwendet, sind aber schwerer und müssen regelmäßig nachgefüllt werden.
  2. Zufuhrmethoden:
    • Sauerstoff wird in der Regel über eine Nasenbrille (Nasensonde) verabreicht, die in die Nasenlöcher eingeführt wird. Alternativ kann eine Sauerstoffmaske verwendet werden, wenn höhere Sauerstoffkonzentrationen erforderlich sind.
  3. Sauerstoffflussrate:
    • Der Arzt legt die Flussrate des Sauerstoffs fest, die normalerweise zwischen 1 und 5 Litern pro Minute liegt, je nach Schwere der Erkrankung und dem Sauerstoffbedarf des Patienten.
  4. Dauer der Anwendung:
    • Um effektiv zu sein, sollte die Sauerstofftherapie mindestens 15 Stunden pro Tag angewendet werden. Einige Patienten benötigen den Sauerstoff jedoch rund um die Uhr, insbesondere während des Schlafs oder bei körperlicher Aktivität.
  5. Überwachung und Anpassung:
    • Der Erfolg der Sauerstofftherapie wird durch regelmäßige Blutgasanalyse oder Pulsoximetrie überwacht, um sicherzustellen, dass der Sauerstoffgehalt im Blut ausreichend ist. Die Flussrate kann basierend auf den Ergebnissen angepasst werden.
Typ des Begriffes: definition
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