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Glossar

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Stoma

Definition:

Ein Stoma (griechisch für "Mund" oder "Öffnung") ist eine operativ angelegte Öffnung an der Bauchdecke, durch die entweder der Darm oder die Harnwege nach außen geleitet werden. Durch diese Öffnung kann der Körper Abfallstoffe wie Stuhl oder Urin ausscheiden.

Arten von Stoma:

  1. Kolostomie:
    • Eine Kolostomie wird angelegt, wenn der Dickdarm (Colon) nicht mehr normal funktionieren kann. Der Stuhl wird über die Kolostomie ausgeschieden. Sie kann dauerhaft oder vorübergehend sein, abhängig von der Erkrankung.
      • Anwendungsbereiche: Dickdarmkrebs, Divertikulitis, Darmverschluss.
  2. Ileostomie:
    • Eine Ileostomie wird geschaffen, wenn der Dünndarm (Ileum) als Stoma verwendet wird. Die Ausscheidungen sind flüssiger, da der Dickdarm umgangen wird, und enthalten oft Verdauungsenzyme, die die Haut reizen können.
      • Anwendungsbereiche: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
  3. Urostomie:
    • Eine Urostomie wird angelegt, um den Urin abzuleiten, wenn die Harnblase entfernt oder nicht funktionsfähig ist. Der Urin wird über ein Stoma in einen Beutel abgeleitet.
      • Anwendungsbereiche: Blasenkrebs, Schädigung der Harnwege.

Gründe für die Anlage eines Stomas:

  1. Darmkrebs:
    • Wenn Teile des Dick- oder Dünndarms aufgrund von Krebs entfernt werden müssen, wird oft ein Stoma angelegt, um den Körper weiter mit der Ausscheidung zu unterstützen.
  2. Entzündliche Darmerkrankungen:
    • Bei chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa kann ein Stoma notwendig sein, wenn Teile des Darms entfernt werden müssen oder der Darm sich erholen soll.
  3. Darmverletzungen:
    • Schwere Verletzungen des Darms, etwa durch Unfälle oder Operationen, können die Anlage eines Stomas erfordern.
  4. Harnwegsprobleme:
    • Bei Erkrankungen oder Schädigungen der Blase oder der Harnwege, wie Blasenkrebs oder schweren Verletzungen, kann eine Urostomie notwendig werden.

Pflege eines Stomas:

Die Stomapflege ist ein wichtiger Teil des Alltags für Betroffene und in der Pflege. Das Ziel ist es, die Haut um das Stoma gesund zu halten und sicherzustellen, dass der Stomabeutel richtig befestigt ist.

  1. Stomabeutel:
    • Ein Stomabeutel wird verwendet, um die Ausscheidungen aufzufangen. Diese Beutel sind in verschiedenen Größen und Formen erhältlich und können je nach Bedarf angepasst werden. Sie werden regelmäßig gewechselt, um Leckagen und Hautreizungen zu verhindern.
  2. Hautpflege:
    • Die Haut um das Stoma (Stomafläche) muss sorgfältig gepflegt werden, da die Ausscheidungen die Haut reizen können. Spezielle Hautschutzmittel und Barrierecremes helfen, die Haut zu schützen.
  3. Wechsel des Stomabeutels:
    • Der Stomabeutel muss regelmäßig gewechselt werden, normalerweise ein- bis zweimal täglich, je nach Stomaversorgung und Ausscheidungsmenge. Die Pflegekraft oder der Patient selbst sorgt dafür, dass der Beutel hygienisch gewechselt und die Stomafläche gereinigt wird.
  4. Beobachtung der Stomafläche:
    • Es ist wichtig, regelmäßig die Haut um das Stoma und das Stoma selbst auf Rötungen, Infektionen oder Wucherungen zu überprüfen. Unregelmäßigkeiten müssen sofort einem Arzt gemeldet werden.

Rolle der Pflegekräfte:

  1. Schulung und Anleitung:
    • Pflegekräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Schulung von Patienten und Angehörigen im Umgang mit dem Stoma. Sie lehren, wie der Stomabeutel gewechselt und die Haut gepflegt wird, und unterstützen bei der Anpassung an das neue Leben mit einem Stoma.
  2. Emotionale Unterstützung:
    • Die Anlage eines Stomas kann emotional belastend sein. Pflegekräfte bieten Unterstützung, hören zu und helfen den Betroffenen, sich mit der neuen Situation zu arrangieren.
  3. Überwachung und Pflege:
    • In Pflegeeinrichtungen oder im häuslichen Pflegedienst übernehmen Pflegekräfte oft die regelmäßige Kontrolle und Pflege des Stomas, besonders wenn die Betroffenen körperlich eingeschränkt sind.
Synonyme: Kolostomie, Ileostomie, Urostomie
Typ des Begriffes: definition
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