Entdecke, was bei einer Hospitation in der außerklinischen Intensivpflege wichtig ist: Beatmung, Trachealkanülenpflege, Atemtherapie und mehr. Alles über die speziellen Anforderungen und praxisnahen Einblicke.

    Inhaltsverzeichnis

    Hospitation in der außerklinischen Intensivpflege: Ein umfassender Leitfaden

    Die außerklinische Intensivpflege ist ein hochspezialisiertes Fachgebiet, das pflegerisches Können, medizinisches Wissen und menschliches Einfühlungsvermögen vereint. Besonders bei einer Hospitation – sei es als Teil der Ausbildung oder zur beruflichen Orientierung – ist es wichtig, die komplexen Abläufe und Anforderungen dieses Bereichs kennenzulernen. In diesem Blogartikel beleuchten wir die zentralen Aspekte einer Hospitation in der außerklinischen Intensivpflege. Dabei gehen wir auf die fachlichen Schwerpunkte ein, geben praktische Tipps und zeigen, warum dieser Bereich der Pflege so bedeutend ist.

    Was ist eine Hospitation in der außerklinischen Intensivpflege?

    Der Begriff „Hospitation“ stammt ursprünglich aus dem lateinischen Wort hospitari, was „Gast sein“ bedeutet. In der beruflichen Praxis beschreibt es die Möglichkeit, einen Arbeitsplatz auf Zeit zu besuchen, um Arbeitsabläufe, Tätigkeiten und das Team kennenzulernen. Anders als ein Praktikum dient die Hospitation primär der Beobachtung, kann aber auch kleinere praktische Tätigkeiten beinhalten – immer unter der Anleitung von erfahrenen Fachkräften. In der außerklinischen Intensivpflege liegt der Fokus dabei auf der Betreuung von schwer erkrankten oder beatmeten Patient*innen, die außerhalb von Kliniken in Pflegeeinrichtungen versorgt werden.

    Nutzen der Probetage

    Die Hospitation ist besonders in der außerklinischen Intensivpflege eine wertvolle Erfahrung:

    • Berufsorientierung: Sie hilft Interessierten, herauszufinden, ob der Beruf ihren Vorstellungen entspricht.
    • Fachliche Einblicke: Hospitierende lernen spezielle Tätigkeiten wie Beatmungspflege, Trachealkanülenversorgung, neurorehabilitative Förderkonzepte, oder Sekretmanagement kennen.
    • Praxisnahe Entscheidungen: Oft fällt es leichter, sich nach einer Hospitation für eine Weiterbildung oder Spezialisierung zu entscheiden, da man reale Eindrücke gesammelt hat.
    • Netzwerkaufbau: Während der Hospitation können erste Kontakte zu Kolleg*innen oder potenziellen Arbeitgebern geknüpft werden.

    Hospitation in der Pflege: Ablauf und Dauer

    Jede Hospitation verläuft individuell, je nach Arbeitsplatz und Schwerpunkten. Dennoch gibt es bestimmte Elemente, die fast immer Bestandteil einer Hospitation sind.

    Ablauf einer Hospitation

    1. Begrüßung und Einführung: Der erste Tag beginnt in der Regel mit einem kurzen Gespräch, in dem die Erwartungen und Ziele der Hospitation besprochen werden. Hier werden auch organisatorische Details wie Datenschutz oder Hygieneregeln geklärt.
    2. Einarbeitung in die Arbeitsabläufe: Hospitierende werden oft von erfahrenen Pflegekräften begleitet, die ihnen die Abläufe und die Besonderheiten des jeweiligen Arbeitsplatzes erklären. Dies kann beispielsweise die Bedienung von Beatmungsgeräten oder die richtige Dokumentation der Pflege umfassen.
    3. Beobachtung und praktische Aufgaben: Ein zentraler Bestandteil der Hospitation ist das Beobachten. Gleichzeitig dürfen Hospitierende, je nach Qualifikation, kleine Aufgaben übernehmen, wie das Vorbereiten von Materialien oder unterstützende Tätigkeiten bei der Patientenpflege.
    4. Fragerunden und Reflexion: Am Ende des Tages oder der gesamten Hospitation gibt es häufig die Möglichkeit, offene Fragen zu stellen und über die gesammelten Eindrücke zu sprechen.

    Dauer der Hospitation

    Die Dauer einer Hospitation in der außerklinischen Intensivpflege ist flexibel und kann individuell angepasst werden, je nachdem, wie lange die Hospitant*innen verfügbar sind oder wie umfangreich die Einblicke gestaltet werden sollen. In der Praxis reichen die Zeiträume von wenigen Stunden bis hin zu einem ganzen Arbeitstag:

    • Kurzzeitige Hospitationen: Diese dauern in der Regel zwischen 2 und 8 Stunden. Oftmals werden sie so geplant, dass die Hospitant*innen spezifische Kernphasen des Arbeitsalltags erleben können, beispielsweise die Übergabe zu Schichtbeginn oder eine Versorgungsrunde. 
    • Individuelle Anpassung: Die genaue Dauer wird auf die Bedürfnisse und Verfügbarkeiten der Hospitant*innen abgestimmt. Der Zeitpunkt zur Übergabe oder Schichtbeginn ist besonders sinnvoll, da hier ein umfassender Einblick in die Organisation und den Ablauf des Pflegetages gegeben werden kann.

    Wichtig ist, dass die Hospitationszeit sinnvoll geplant wird, um sowohl für die Hospitant*innen als auch für das Team einen gewinnbringenden Einblick zu gewährleisten.

    Fachliche Schwerpunkte der Hospitation

    Während der Hospitation in der außerklinischen Intensivpflege gibt es spezifische Themenbereiche, die für das Verständnis und die Arbeit in diesem Bereich entscheidend sind:

    1. Betreuung von Beatmungspatienten

    Die Pflege von Menschen, die auf maschinelle Beatmung angewiesen sind, gehört zu den Kernaufgaben in der außerklinischen Intensivpflege. Eine Hospitation vermittelt grundlegendes Wissen über die verschiedenen Beatmungsformen (invasiv und nicht-invasiv), die Handhabung der Geräte sowie die Überwachung lebenswichtiger Parameter.

    2. Trachealkanülenpflege und -wechsel

    Die Versorgung von Patient*innen mit Trachealkanülen erfordert ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Hygiene. Während der Hospitation lernst du die richtigen Techniken für die Pflege, den Wechsel sowie die Bedeutung der Infektionsprävention kennen.

    3. Endotracheales Absaugen

    Da bei vielen Patient*innen das Sekretmanagement und die entsprechenden Clearance-Verfahren von Pflegefachkräften übernommen werden, ist das endotracheale Absaugen ein wesentlicher Bestandteil der Versorgung. Hospitierende erhalten hierbei einen Einblick in die hygienischen Standards, die Anwendung der Technik und die Kommunikation mit den Patient*innen während des Eingriffs.

    4. Einleitung von Beatmung und therapeutische Maßnahmen

    Zu den Aufgaben der Pflege gehört es auch, Beatmungen einzuleiten und individuell auf die Bedürfnisse der Patient*innen anzupassen. Im Rahmen einer Hospitation erleben Sie, wie therapeutische Maßnahmen wie Sekretmanagement oder Atemtherapie gezielt eingesetzt werden, um die Lebensqualität zu verbessern.

    5. Neurologische Langzeitrehabilitation Phase F

    Im Rahmen dieses zusätzlichen Schwerpunkts erhalten Hospitierende einen Einblick in die Prinzipien und Praxis der neurologischen Langzeitrehabilitation. Es wird praxisnah veranschaulicht, wie interdisziplinäre Therapieansätze und individuell abgestimmte Pflegemaßnahmen die neurologische Genesung unterstützen und die langfristige Selbstständigkeit der Patient*innen fördern. Anhand bewährter Förderkonzepte und dem gezielten Einsatz moderner Hilfsmittel – beispielsweise Schallwellenmatratzen, Stehtrainer, Wannen und Snoezleräume – lernen Sie, wie diese Maßnahmen im Alltag umgesetzt werden können.

    Vorteile und Nachteile der Hospitation

    Die Hospitation ist ein wertvolles Instrument, um einen Beruf oder ein Fachgebiet besser kennenzulernen. Dennoch bringt sie sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich.

    Vorteile der Hospitation

    1. Praxisnahe Einblicke:
      Du kannst hautnah miterleben, wie der Arbeitsalltag in der außerklinischen Intensivpflege aussieht. Dabei gewinnst du ein realistisches Bild der Tätigkeiten und Anforderungen.
    2. Berufsorientierung:
      Besonders für Menschen, die sich noch unsicher über ihre berufliche Zukunft sind, hilft die Hospitation, fundierte Entscheidungen zu treffen.
    3. Netzwerkaufbau:
      Während der Hospitation hast du die Möglichkeit, Kontakte zu Fachkräften oder Arbeitgebern zu knüpfen, die später hilfreich sein können.
    4. Entdeckung persönlicher Stärken:
      Du erfährst, wie gut du mit den Anforderungen des Fachgebiets zurechtkommst, und entdeckst eventuell verborgene Talente oder Interessen..
    5. Keine langfristige Bindung:
      Anders als bei einem Praktikum oder einer Ausbildung verpflichtest du dich bei einer Hospitation nur für eine kurze Zeit, was sie ideal für erste Eindrücke macht.

    Nachteile der Hospitation

    1. Begrenzter Zeitraum:
      Da eine Hospitation meist nur wenige Tage oder Stunden dauert, bleibt oft wenig Zeit, um alle Facetten des Fachgebiets kennenzulernen.
    2. Beobachterrolle:
      Besonders ohne vorherige Qualifikationen dürfen Hospitierende überwiegend zuschauen, was den Einblick einschränkt
    3. Keine Vergütung:
      In den meisten Fällen ist die Hospitation unbezahlt, was vor allem für Berufseinsteiger*innen eine finanzielle Herausforderung sein kann.
    4. Emotionale Belastung:
      Gerade in der außerklinischen Intensivpflege können die Schicksale der Patient*innen emotional belastend sein, was für Kolleg*innen, die bisher außerhalb dieses Themengebietes tätig waren ungewohnt sein kann.

    Tipps für Ihre Hospitation in der außerklinischen Intensivpflege

    Damit deine Hospitation ein Erfolg wird, solltest du dich gut vorbereiten und während dieser Zeit einige wichtige Punkte beachten:

    Vor der Hospitation

    1. Informiere dich über den Bereich:
      Lies vorab über die außerklinische Intensivpflege, um die Abläufe und Begriffe besser zu verstehen.
    2. Klärung organisatorischer Fragen:
      Frag im Vorfeld, welche Kleidung oder Ausrüstung (z. B. bequeme Schuhe, Stift und Notizblock, Getränke) du mitbringen solltest.
    3. Setze realistische Erwartungen:
      Verstehe, dass es bei der Hospitation vor allem darum geht, zuzusehen und erste Eindrücke zu sammeln – nicht darum, sofort alles selbst zu machen.

    Während der Hospitation

    1. Sei aufmerksam:
      Beobachte genau, wie die Pflegekräfte mit Patient*innen und Angehörigen umgehen, und achte auf Details.
    2. Stell Fragen:
      Zeige Interesse, indem du aktiv nachfragst. Zum Beispiel: „Warum wird diese Maßnahme durchgeführt?“ oder „Wie funktioniert dieses Gerät genau?“
    3. Zeige Respekt und Diskretion:
      Geh respektvoll mit den Patient*innen um und beachte den Datenschutz. Diskretion ist in der Pflege besonders wichtig.
    4. Übernimm kleinere Aufgaben:
      Wenn möglich, biete an, bei einfachen Tätigkeiten wie dem Vorbereiten von Materialien zu helfen.

    Nach der Hospitation

    1. Reflektiere deine Erfahrungen:
      Was hat dir besonders gefallen? Welche Tätigkeiten fandest du schwierig? Diese Reflexion hilft dir, besser einzuschätzen, ob der Beruf zu dir passt.
    2. Bedanke dich:
      Zeige Wertschätzung, indem du dich bei den Pflegekräften und dem Team bedankst.
    3. Nutze das Netzwerk:
      Bleibe mit den Kontakten, die du geknüpft hast, in Verbindung, z. B. durch E-Mails oder berufliche Plattformen wie LinkedIn.

    Die Herausforderungen und Chancen der außerklinischen Intensivpflege

    Die Arbeit in der außerklinischen Intensivpflege kann emotional und körperlich anspruchsvoll sein. Gleichzeitig bietet sie aber auch einzigartige Chancen, Patient*innen und deren Familien in einer besonders herausfordernden Lebensphase beizustehen.

    Durch die enge Zusammenarbeit mit den Patient*innen entsteht oft eine tiefe Vertrauensbasis, die den Beruf besonders erfüllend macht. Die Hospitation kann dir helfen, herauszufinden, ob dieser Bereich für dich der richtige ist.

    Fazit: Einblick in eine anspruchsvolle und erfüllende Pflegewelt

    Eine Hospitation in der außerklinischen Intensivpflege ist eine wertvolle Gelegenheit, um die Vielfalt und Komplexität dieses Fachgebiets kennenzulernen. Von der Beatmungspflege und Pflege von neurologisch Schwerstgeschädigten über die Kommunikation mit Angehörigen bis hin zu therapeutischen Maßnahmen – die Hospitation vermittelt praxisnahes Wissen und gibt dir ein Gefühl dafür, ob dieser Weg der richtige für dich ist.

    Nutze diese Erfahrung, um dich inspirieren zu lassen und einen tiefen Einblick in die Arbeit der außerklinischen Intensivpflege zu gewinnen. Dieser Bereich der Pflege ist nicht nur fachlich spannend, sondern bietet auch die Möglichkeit, einen bedeutenden Unterschied im Leben von Menschen zu machen.

    x

    Lust auf einen neuen Job?

    Schau doch mal auf unserer Karriereseite vorbei.