Anordnung

Definition:

Eine ärztliche Anordnung ist eine spezifische Weisung, die ein Arzt gibt, um bestimmte medizinische Maßnahmen bei einem Patienten durchzuführen. Diese Anweisungen werden oft an Pflegekräfte, medizinische Fachangestellte oder anderes Gesundheitspersonal weitergegeben, die sie dann umsetzen.

Arten von ärztlichen Anordnungen:

1. Medikamentenanordnung:
   • Der Arzt bestimmt, welches Medikament in welcher Dosierung, Form (Tabletten, Infusionen etc.) und Häufigkeit verabreicht werden soll.
   • Auch die Dauer der Einnahme und besondere Hinweise zur Medikamentengabe (z. B. Einnahme zu den Mahlzeiten) werden festgelegt.
2. Therapeutische Anordnung:
   • Anweisungen zur Durchführung bestimmter therapeutischer Maßnahmen, wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Atemtherapie.
   • Kann auch Anweisungen zur Wundversorgung oder speziellen Pflegemaßnahmen umfassen.
3. Diagnostische Anordnung:
   • Beauftragung bestimmter diagnostischer Tests oder Untersuchungen, wie Bluttests, Röntgenaufnahmen, Ultraschall, CT-Scans oder Laboruntersuchungen.
   • Angaben zur Dringlichkeit und zum Zeitpunkt der Durchführung gehören oft dazu.
4. Ernährungsanordnung:
   • Bestimmung einer speziellen Diät oder Ernährungsform, die dem Patienten verabreicht werden soll (z. B. kalorienreduzierte Diät, glutenfreie Kost, enterale Ernährung).
   • Auch Anweisungen zur Flüssigkeitszufuhr können dazugehören.
5. Pflegeanordnung:
   • Anweisungen zur Pflege des Patienten, wie Lagerung, Mobilisation, Hautpflege oder Umgang mit Inkontinenz.
   • Anweisungen zur Überwachung von Vitalparametern (Blutdruck, Puls, Temperatur) und zur Dokumentation dieser Werte.

Bedeutung der ärztlichen Anordnung:

• Sicherstellung der Patientenversorgung: Die ärztliche Anordnung gewährleistet, dass der Patient die notwendige medizinische Versorgung in der richtigen Dosierung und zur richtigen Zeit erhält.
• Kommunikation im Gesundheitsteam: Sie dient als zentrales Kommunikationsinstrument zwischen Ärzten und dem pflegerischen sowie therapeutischen Personal.
• Dokumentation und Nachvollziehbarkeit: Anordnungen müssen schriftlich festgehalten werden, um die Durchführung zu dokumentieren und für spätere Nachfragen nachvollziehbar zu machen.

Anforderungen an ärztliche Anordnungen:

• Klarheit und Eindeutigkeit: Anweisungen müssen klar formuliert sein, um Missverständnisse zu vermeiden.
• Vollständigkeit: Alle relevanten Informationen, wie Dosierung, Häufigkeit und besondere Anweisungen, müssen enthalten sein.
• Rechtzeitigkeit: Anordnungen müssen so erteilt werden, dass das Pflege- oder Medizinalpersonal ausreichend Zeit hat, diese umzusetzen.
• Dokumentation: Jede Anordnung sollte in der Patientenakte dokumentiert werden, einschließlich Datum, Uhrzeit und Name des anordnenden Arztes.