Antitussivum
ist ein hustenstillendes Medikament, das auf das Hustenzentrum im Gehirn wirkt oder die Nervenrezeptoren in den Atemwegen beruhigt. Es wird in der Regel bei Hustenformen verordnet, die nicht zur Schleimlösung dienen, wie trockener Reizhusten.
Arten von Antitussiva:
- Zentral wirkende Antitussiva:
- Diese Medikamente unterdrücken den Hustenreiz durch direkte Wirkung auf das Hustenzentrum im Gehirn.
- Beispiele:
- Opioide: Codein, Dihydrocodein (haben auch schmerzlindernde Eigenschaften, sollten aber nur kurzzeitig eingesetzt werden, da sie abhängig machen können).
- Nicht-opioide Substanzen: Dextromethorphan (wirkt hustenstillend, ohne die typischen Nebenwirkungen von Opioiden).
- Peripher wirkende Antitussiva:
- Diese Medikamente beruhigen die gereizten Nerven in den Atemwegen und reduzieren so den Hustenreiz.
- Beispiele:
- Levodropropizin
- Lokalanästhetika (z. B. Lidocain bei spezifischen Anwendungen)
Anwendungsgebiete:
- Trockener Reizhusten:
- Husten ohne Schleimbildung, oft als Folge von Erkältungen, grippalen Infekten oder Reizungen der Atemwege.
- Husten bei Schlafstörungen:
- Wenn Husten die Nachtruhe stört und die Regeneration beeinträchtigt.
- Spezielle medizinische Eingriffe:
- Vor oder nach diagnostischen Verfahren wie Bronchoskopien, bei denen Hustenreaktionen vermieden werden sollen.
Kontraindikationen:
- Antitussiva sollten nicht bei produktivem Husten (Schleimhusten) eingesetzt werden, da das Abhusten des Schleims verhindert werden könnte, was das Risiko von Infektionen erhöht.
- Vorsicht bei Patienten mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD, da die Unterdrückung des Hustens die Atmung beeinträchtigen kann.
Alternativen zu Antitussiva:
- Hausmittel:
- Warmer Tee mit Honig, Inhalationen mit Kamille oder ätherischen Ölen können beruhigend wirken.
- Schleimlösende Medikamente (Expektorantien):
- Wenn der Husten mit Schleimbildung verbunden ist.
- Hustenbonbons und pflanzliche Präparate:
- Präparate mit Thymian, Spitzwegerich oder Eibisch können beruhigend wirken.