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Glossar

Computertomographie (CT)

Definition:

Die Computertomographie ist ein spezielles Röntgenverfahren, bei dem der Körper Schicht für Schicht abgebildet wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Röntgenaufnahmen liefert die CT präzisere und detailliertere Informationen, da sie die Strukturen im Körper als Querschnittsbilder darstellt. Der CT-Scanner rotiert um den Patienten und erstellt mehrere Bilder, die von einem Computer zu einem vollständigen Bild des untersuchten Bereichs zusammengesetzt werden.

Funktionsweise der CT:

  1. Röntgenstrahlen:
    • Der CT-Scanner verwendet eine Röntgenröhre, die um den Körper rotiert und dabei Röntgenstrahlen in verschiedenen Winkeln aussendet. Diese Strahlen durchdringen den Körper, wobei die Dichte der durchdrungenen Strukturen die Menge der absorbierten Strahlung beeinflusst.
  2. Detektoren:
    • Die auf der gegenüberliegenden Seite des Scanners angebrachten Detektoren messen die Röntgenstrahlen, die durch den Körper hindurchtreten. Dichte Strukturen wie Knochen absorbieren mehr Strahlung und erscheinen auf dem Bild heller, während weniger dichte Strukturen wie Lungengewebe dunkler dargestellt werden.
  3. Computergestützte Bildverarbeitung:
    • Die gesammelten Daten werden von einem Computer verarbeitet, um Querschnittsbilder zu erstellen. Diese Bilder können in verschiedenen Ebenen (axial, koronal, sagittal) angezeigt werden und ermöglichen eine detaillierte Untersuchung des Körpers.
  4. Kontrastmittel:
    • In einigen Fällen wird ein Kontrastmittel verwendet, um bestimmte Gewebe oder Blutgefäße besser sichtbar zu machen. Das Kontrastmittel kann oral eingenommen oder intravenös verabreicht werden, um die Darstellung der inneren Strukturen zu verbessern.

Anwendungsbereiche der CT:

  1. Diagnose von Verletzungen und Traumata:
    • CT-Scans sind besonders nützlich bei der Diagnose von Knochenbrüchen, inneren Blutungen, Schädel-Hirn-Traumata und anderen akuten Verletzungen, insbesondere in Notfallsituationen.
  2. Erkennung und Überwachung von Tumoren:
    • Die Computertomographie wird verwendet, um Tumore in verschiedenen Organen wie Lunge, Leber, Nieren oder Gehirn zu erkennen, ihre Größe zu bestimmen und das Wachstum oder die Ausbreitung zu überwachen.
  3. Untersuchung von Erkrankungen der Lunge:
    • CT-Scans der Lunge helfen, Erkrankungen wie Lungenentzündung, Lungenfibrose, Lungenembolien oder Tumore zu diagnostizieren.
  4. Herz- und Gefäßdiagnostik:
    • Mithilfe einer speziellen CT-Angiographie können Blutgefäße und das Herz detailliert dargestellt werden, um Blockaden, Aneurysmen oder andere Gefäßerkrankungen zu diagnostizieren.
  5. Untersuchung des Gehirns:
    • Die CT ist eine schnelle und effektive Methode zur Beurteilung des Gehirns, um Blutungen, Tumore, Schlaganfälle oder Schädelverletzungen zu erkennen.
  6. Abdomen- und Beckenuntersuchung:
    • CT-Scans des Bauches und Beckens helfen bei der Diagnose von Erkrankungen der Verdauungsorgane, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse oder Harnwege.

Vorteile der Computertomographie:

  1. Hohe Detailgenauigkeit:
    • Im Vergleich zu herkömmlichen Röntgenaufnahmen bietet die CT viel detailliertere Bilder, was die Diagnose von Erkrankungen und Verletzungen erleichtert.
  2. Schnelligkeit:
    • Ein CT-Scan dauert in der Regel nur wenige Minuten, was besonders in Notfallsituationen von Vorteil ist, um schnelle Entscheidungen zu treffen.
  3. Multidimensionale Bilder:
    • CT-Scans ermöglichen die Betrachtung des Körpers in mehreren Dimensionen (2D und 3D), was eine genauere Analyse der Strukturen ermöglicht.
  4. Erkennung kleiner Veränderungen:
    • Dank der hohen Auflösung können selbst kleine Läsionen, Tumore oder Entzündungen erkannt werden, die mit anderen bildgebenden Verfahren möglicherweise übersehen werden.
  5. Breites Anwendungsspektrum:
    • Die CT ist für eine Vielzahl von medizinischen Fragestellungen geeignet, von der Untersuchung der Knochen bis hin zur Beurteilung von Weichteilen und Blutgefäßen.

Nachteile und Risiken:

  1. Strahlenbelastung:
    • CT-Scans verwenden Röntgenstrahlen, die mit einer höheren Strahlenbelastung verbunden sind als herkömmliche Röntgenaufnahmen. Obwohl das Risiko gering ist, sollte die Strahlenexposition bei Kindern und bei wiederholten Untersuchungen minimiert werden.
  2. Kontrastmittelreaktionen:
    • Bei Verwendung von Kontrastmitteln können einige Patienten allergische Reaktionen oder Nebenwirkungen wie Übelkeit, Juckreiz oder ein Wärmegefühl erleben. In seltenen Fällen kann es zu schwereren Reaktionen wie einem anaphylaktischen Schock kommen.
  3. Nicht geeignet für bestimmte Patienten:
    • Schwangere Frauen sollten, wenn möglich, auf CT-Scans verzichten, um das ungeborene Kind nicht unnötiger Strahlung auszusetzen.

Vorbereitung auf einen CT-Scan:

  1. Kontrastmittel:
    • Wenn ein CT-Scan mit Kontrastmittel durchgeführt wird, muss der Patient vorher nüchtern bleiben, meist für etwa 4 bis 6 Stunden. In einigen Fällen wird ein orales Kontrastmittel verabreicht, insbesondere bei Untersuchungen des Bauchs.
  2. Metallische Gegenstände:
    • Vor dem Scan müssen metallische Gegenstände wie Schmuck, Brillen oder Hörgeräte abgelegt werden, da diese die Bildqualität beeinträchtigen können.
  3. Beratung:
    • Der Arzt informiert den Patienten über den Ablauf der Untersuchung und mögliche Risiken, insbesondere bei Kontrastmittelgabe. Allergien oder Nierenprobleme müssen vorab besprochen werden.

Ablauf des CT-Scans:

  1. Positionierung:
    • Der Patient liegt auf einem Untersuchungstisch, der in den ringförmigen CT-Scanner eingefahren wird. Je nach Untersuchungsregion kann der Patient gebeten werden, bestimmte Positionen einzunehmen oder den Atem anzuhalten, um klare Bilder zu erhalten.
  2. Scanvorgang:
    • Während des Scans rotiert der CT-Scanner um den Körper des Patienten und erstellt in wenigen Sekunden mehrere Bilder. Der Patient muss dabei still liegen, um Bewegungsartefakte zu vermeiden.
  3. Dauer:
    • Ein CT-Scan dauert in der Regel zwischen 5 und 20 Minuten, je nach Komplexität und Untersuchungsbereich.

Alternativen zur Computertomographie:

  1. Magnetresonanztomographie (MRT):
    • Die MRT nutzt Magnetfelder anstelle von Röntgenstrahlen, um detaillierte Bilder des Körpers zu erstellen. Sie ist besonders gut geeignet für die Untersuchung von Weichteilen wie Gehirn, Muskeln oder Bändern.
  2. Ultraschall:
    • Ultraschall verwendet Schallwellen zur Bildgebung und ist strahlungsfrei. Er eignet sich gut für die Untersuchung von Weichteilen und Hohlorganen, insbesondere bei Schwangeren oder Kindern.
  3. Röntgen:
    • Traditionelle Röntgenaufnahmen bieten eine einfache und schnelle Möglichkeit, Knochenbrüche oder Lungenerkrankungen zu erkennen, sind jedoch nicht so detailliert wie ein CT-Scan.
Synonyme: CT
Typ des Begriffes: definition
Sprache des Begriffes (2 Zeichen ISO Code): de
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