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Glossar

Demenz

Definition:

Demenz bezeichnet den schleichenden Verlust geistiger Fähigkeiten, der so stark ist, dass es die Fähigkeit zur Bewältigung des Alltags beeinträchtigt. Sie betrifft das Gedächtnis, die Sprache, das Denkvermögen und die Orientierung.

Arten von Demenz:

  1. Alzheimer-Demenz:
    • Ursache: Durch die Ansammlung von Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Proteinablagerungen im Gehirn, die zu Nervenzellverlust und Gehirnschrumpfung führen.
    • Verlauf: Langsam fortschreitend, beginnend mit Gedächtnisverlust und Desorientierung, später führt es zu schwerem kognitiven Abbau und völliger Abhängigkeit.
  2. Vaskuläre Demenz:
    • Ursache: Durch Durchblutungsstörungen im Gehirn, oft infolge von Schlaganfällen oder chronischen Gefäßerkrankungen.
    • Verlauf: Der kognitive Verfall erfolgt schrittweise nach jeder vaskulären Schädigung.
  3. Lewy-Körper-Demenz:
    • Ursache: Ansammlung von Lewy-Körpern, abnormen Proteineinschlüssen, in den Nervenzellen.
    • Symptome: Schwankende kognitive Fähigkeiten, visuelle Halluzinationen und Parkinson-ähnliche Bewegungsstörungen.
  4. Frontotemporale Demenz (FTD):
    • Ursache: Degeneration der Frontallappen und/oder Temporallappen des Gehirns.
    • Symptome: Verhaltensänderungen, Persönlichkeitsveränderungen und Sprachstörungen.

Symptome:

  • Frühe Anzeichen:
    • Gedächtnisverlust, besonders bei jüngeren Ereignissen.
    • Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben.
    • Sprachstörungen, wie Wortfindungsschwierigkeiten.
    • Orientierungslosigkeit, auch in vertrauter Umgebung.
  • Fortgeschrittene Symptome:
    • Schwerwiegender Verlust des Kurz- und Langzeitgedächtnisses.
    • Schwierigkeiten bei der Erkennung von Personen und Gegenständen.
    • Persönlichkeitsveränderungen, wie Aggressivität oder Apathie.
    • Verlust der Selbstständigkeit und der Fähigkeit zur Durchführung grundlegender Tätigkeiten wie Essen oder Anziehen.

Ursachen:

Demenz wird durch verschiedene Faktoren verursacht, die die Gehirnfunktion schädigen. Dies können abnorme Eiweißablagerungen, Gefäßschäden oder andere neurodegenerative Prozesse sein. Genetische Veranlagungen, Alter, Diabetes, Bluthochdruck und Lebensgewohnheiten können ebenfalls eine Rolle spielen.

Diagnose:

Die Diagnose von Demenz umfasst eine umfassende Untersuchung, um die zugrunde liegende Ursache und den Schweregrad der Erkrankung festzustellen:

  • Klinische Anamnese und Tests: Erhebung der Krankengeschichte und kognitiven Tests, um das Denkvermögen und Gedächtnis zu bewerten.
  • Bildgebende Verfahren: MRT oder CT des Gehirns, um strukturelle Veränderungen oder Durchblutungsstörungen zu erkennen.
  • Bluttests: Um andere Ursachen für kognitive Beeinträchtigungen, wie Vitaminmangel oder Hormonstörungen, auszuschließen.

Behandlung:

Eine Heilung der Demenz gibt es nicht, aber die Symptome können in bestimmten Fällen verlangsamt und gemildert werden:

  1. Medikamentöse Therapie:
    • Acetylcholinesterase-Hemmer: Medikamente wie Donepezil oder Rivastigmin, die bei Alzheimer-Demenz eingesetzt werden, um den Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin zu verlangsamen.
    • NMDA-Rezeptor-Antagonisten: Memantin, das das Fortschreiten der Symptome verlangsamen kann.
    • Antidepressiva oder Antipsychotika: Können bei Verhaltenssymptomen wie Depression, Angst oder Aggressionen eingesetzt werden.
  2. Nicht-medikamentöse Maßnahmen:
    • Gedächtnistraining: Spezielle Übungen zur Stimulation des Gedächtnisses und der kognitiven Funktionen.
    • Ergotherapie: Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten, um die Selbstständigkeit so lange wie möglich zu erhalten.
    • Bewegung und soziale Aktivitäten: Körperliche Aktivität und soziale Interaktion können das Wohlbefinden und die geistige Aktivität fördern.
  3. Betreuung und Pflege:
    • Pflege zu Hause oder im Heim: Ab einem bestimmten Stadium ist die betroffene Person vollständig auf Hilfe angewiesen. Pflegekräfte oder Angehörige übernehmen die Betreuung, oft mit Unterstützung durch Pflegedienste oder in Pflegeeinrichtungen.
Typ des Begriffes: definition
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