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Glossar

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Frailty-Syndrom

Definition:

Das Frailty-Syndrom ist ein geriatrisches Syndrom, das durch körperliche Schwäche, ungewollten Gewichtsverlust, langsame Gehgeschwindigkeit, Erschöpfung und verminderte körperliche Aktivität gekennzeichnet ist. Diese Merkmale erhöhen das Risiko für Stürze, Hospitalisierungen, längere Genesungszeiten und letztlich für den Verlust der Selbstständigkeit.

Merkmale und Kriterien:

Das Frailty-Syndrom wird häufig anhand von fünf Kriterien definiert, die als Fried-Kriterien bekannt sind. Eine Person gilt als frail, wenn sie drei oder mehr dieser Kriterien erfüllt:

  1. Ungewollter Gewichtsverlust: Mehr als 5 % des Körpergewichts innerhalb von 6–12 Monaten.
  2. Erschöpfung: Ein ständiges Gefühl von Müdigkeit oder Erschöpfung.
  3. Schwäche: Verringerte Griffstärke oder allgemeine Muskelschwäche.
  4. Langsame Gehgeschwindigkeit: Reduzierte Fortbewegungsgeschwindigkeit.
  5. Geringe körperliche Aktivität: Ein deutlicher Rückgang der körperlichen Aktivität und Mobilität.

Personen, die nur ein oder zwei dieser Kriterien erfüllen, gelten als prä-frail, was bedeutet, dass sie sich im Vorstadium des Frailty-Syndroms befinden.

Ursachen und Risikofaktoren:

Das Frailty-Syndrom wird durch eine Kombination aus biologischen und sozialen Faktoren verursacht:

  • Alterung: Der natürliche Alterungsprozess führt zu einem Abbau von Muskelmasse (Sarkopenie), geringerer Knochenstärke und einer schwächeren Immunabwehr.
  • Chronische Erkrankungen: Krankheiten wie Herzinsuffizienz, Diabetes, Osteoporose und chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) erhöhen das Risiko für Frailty.
  • Mangelernährung: Eine unzureichende Aufnahme von Kalorien, Proteinen und Mikronährstoffen kann den Verlust an Muskelmasse und Kraft beschleunigen.
  • Bewegungsmangel: Ein inaktiver Lebensstil trägt zur Verschlechterung der physischen Gesundheit bei.
  • Soziale Isolation: Fehlende soziale Unterstützung und Einsamkeit können das psychische Wohlbefinden und die allgemeine Gesundheit negativ beeinflussen.

Symptome:

Die typischen Symptome des Frailty-Syndroms umfassen:

  • Muskelschwäche und Erschöpfung: Betroffene haben Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, wie das Heben von Gegenständen, Aufstehen aus einem Stuhl oder das Gehen.
  • Verlangsamte Bewegungen: Eine allgemein reduzierte Gehgeschwindigkeit und eingeschränkte Mobilität.
  • Gewichtsverlust: Unbeabsichtigter Verlust an Körpergewicht, oft aufgrund von Appetitlosigkeit oder Mangelernährung.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: In manchen Fällen treten auch geistige Einschränkungen auf, wie Gedächtnisprobleme oder Desorientierung.
  • Sturzanfälligkeit: Erhöhtes Risiko für Stürze, die zu Knochenbrüchen oder anderen schweren Verletzungen führen können.

Folgen:

Das Frailty-Syndrom ist mit einer Reihe negativer gesundheitlicher Folgen verbunden:

  • Erhöhtes Sturzrisiko: Durch Muskelschwäche und verminderte Reaktionsfähigkeit steigt das Risiko für Stürze und damit für Frakturen.
  • Längere Krankenhausaufenthalte: Bei gesundheitlichen Krisen, wie Infektionen oder Verletzungen, benötigen fraile Personen oft längere Zeit, um sich zu erholen.
  • Verlust der Selbstständigkeit: Die zunehmende körperliche und kognitive Beeinträchtigung kann zur Abhängigkeit von Pflege und Unterstützung führen.
  • Erhöhte Sterblichkeit: Studien zeigen, dass Menschen mit Frailty ein erhöhtes Risiko für vorzeitige Sterblichkeit haben, insbesondere bei chronischen Erkrankungen.

Diagnose:

Die Diagnose des Frailty-Syndroms erfolgt durch eine gründliche Beurteilung der körperlichen und funktionellen Fähigkeiten des Patienten:

  • Fried-Kriterien: Diese fünf Kriterien dienen als grundlegende Diagnosewerkzeuge.
  • Gehgeschwindigkeit: Ein einfacher Gehgeschwindigkeitstest (z. B. 4-Meter-Gang) gibt Aufschluss über die Mobilität.
  • Handkraftmessung: Eine Griffstärkemessung wird verwendet, um die Muskelkraft zu beurteilen.
  • Ernährungsstatus: Der Ernährungszustand wird anhand von Körpergewicht, Appetit und Ernährungsgewohnheiten untersucht.

Behandlung:

Die Behandlung des Frailty-Syndroms zielt darauf ab, den Zustand zu verbessern oder den Fortschritt zu verlangsamen, um die Lebensqualität zu erhalten:

  1. Physiotherapie und körperliches Training:
    • Kraft- und Ausdauertraining kann dazu beitragen, die Muskelkraft zu verbessern und die Mobilität zu fördern. Regelmäßige Bewegung reduziert das Risiko von Stürzen und verbessert die Lebensqualität.
  2. Ernährungsunterstützung:
    • Eine ausreichende Kalorien- und Proteinaufnahme ist entscheidend, um den Verlust von Muskelmasse zu verhindern. Nahrungsergänzungsmittel und proteinreiche Diäten können helfen.
  3. Multimodale Therapie:
    • Eine umfassende Betreuung, die neben körperlicher Rehabilitation auch psychologische und soziale Unterstützung umfasst, ist bei frailen Patienten notwendig.
  4. Medikamentöse Behandlung:
    • In manchen Fällen können Medikamente zur Behandlung von Begleiterkrankungen oder zur Förderung der Muskelmasse (z. B. Vitamin-D-Präparate) eingesetzt werden.
  5. Soziale Unterstützung:
    • Die Einbindung von Familienangehörigen und Pflegekräften sowie die Bereitstellung sozialer Dienstleistungen kann dazu beitragen, die Isolation zu verringern und die psychische Gesundheit zu fördern.
Typ des Begriffes: definition
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