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Glossar

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Hämatom

Definition:

Ein Hämatom ist eine lokal begrenzte Blutansammlung, die durch eine Verletzung von Blutgefäßen entsteht. Das Blut tritt aus den Gefäßen aus und sammelt sich im umliegenden Gewebe an. Dies führt zu einer sichtbaren Verfärbung der Haut oder Schwellung.

Arten von Hämatomen:

  1. Subkutanes Hämatom (Bluterguss):
    • Ein subkutanes Hämatom bildet sich direkt unter der Haut und ist die häufigste Form. Es zeigt sich als blauer, violetter oder grüner Fleck, der sich nach einiger Zeit verfärbt und heilt.
  2. Intramuskuläres Hämatom:
    • Das Blut sammelt sich innerhalb eines Muskels an. Diese Hämatome können zu Muskelschmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
  3. Periostales Hämatom:
    • Ein Hämatom, das sich zwischen dem Knochen und dem umliegenden Periost (Knochenhaut) bildet. Es tritt häufig bei Knochenverletzungen auf und kann sehr schmerzhaft sein.
  4. Subdurales Hämatom:
    • Ein gefährliches Hämatom, das sich im Gehirn, genauer gesagt zwischen der harten Hirnhaut (Dura mater) und dem Gehirn selbst, bildet. Diese Art von Hämatom entsteht durch traumatische Kopfverletzungen und kann lebensbedrohlich sein.
  5. Epidurales Hämatom:
    • Blut sammelt sich zwischen der Schädeldecke und der Dura mater (Hirnhaut). Diese Form tritt nach Kopfverletzungen auf und erfordert oft eine sofortige Behandlung.

Ursachen:

Hämatome entstehen durch Verletzungen oder Beschädigungen der Blutgefäße, wodurch Blut in das umliegende Gewebe austritt. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Traumatische Verletzungen: Stürze, Prellungen oder Stöße, die die Blutgefäße schädigen.
  • Operationen: Nach chirurgischen Eingriffen können Hämatome durch Blutungen im Gewebe entstehen.
  • Medikamente: Blutverdünner wie Aspirin oder Warfarin können das Risiko für Hämatome erhöhen, da sie die Gerinnung des Blutes verzögern.
  • Krankheiten: Bestimmte Blutgerinnungsstörungen wie Hämophilie oder Thrombozytopenie führen dazu, dass Hämatome schneller entstehen.
  • Überdehnung von Muskeln oder Gelenken: Intensive körperliche Aktivitäten oder Unfälle können zu Blutungen in den Muskeln führen.

Symptome:

Die Symptome eines Hämatoms hängen von der Größe, der Lage und der Tiefe des Blutergusses ab, beinhalten jedoch häufig:

  • Verfärbung der Haut: Blaue, violette oder grüne Flecken, die sich im Laufe der Heilung in gelb und braun verfärben.
  • Schwellung: An der betroffenen Stelle kann es zu einer sichtbaren und tastbaren Schwellung kommen.
  • Schmerzen: Die betroffene Stelle ist oft schmerzhaft, insbesondere bei Berührung oder Druck.
  • Bewegungseinschränkungen: Bei intramuskulären Hämatomen kann die Beweglichkeit des betroffenen Bereichs eingeschränkt sein.
  • Druckgefühl: In tieferen Geweben kann ein Hämatom zu einem Spannungs- oder Druckgefühl führen.

Diagnose:

Die Diagnose eines Hämatoms erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung. In bestimmten Fällen, insbesondere bei tiefen oder inneren Hämatomen, können weitere diagnostische Methoden erforderlich sein:

  1. Körperliche Untersuchung: Die visuelle Beurteilung und das Abtasten der betroffenen Stelle sind die Hauptmethoden zur Diagnose eines Hämatoms.
  2. Bildgebende Verfahren:
    • Ultraschall: Kann verwendet werden, um Hämatome in tieferen Geweben oder Muskeln sichtbar zu machen.
    • CT oder MRT: Bei Verdacht auf schwerwiegendere Hämatome, wie z. B. subdurale oder epidurale Hämatome, können CT- oder MRT-Scans durchgeführt werden, um die genaue Lage und Größe zu bestimmen.
  3. Blutuntersuchungen: Bei Verdacht auf Blutgerinnungsstörungen können Bluttests durchgeführt werden, um die Gerinnungsfähigkeit des Blutes zu überprüfen.

Behandlung:

Die Behandlung von Hämatomen hängt von ihrer Größe, ihrer Lage und den verursachten Symptomen ab. Viele kleinere Hämatome heilen von selbst, während größere oder gefährlichere Hämatome medizinische Intervention erfordern.

  1. Konservative Behandlung:
    • Ruhe und Hochlagern: Ruhigstellung und Hochlagern der betroffenen Stelle helfen, die Schwellung zu reduzieren.
    • Eisbehandlung: Das Auflegen von Eis (in einem Handtuch gewickelt) auf das Hämatom in den ersten 48 Stunden hilft, die Schwellung und Schmerzen zu lindern.
    • Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Paracetamol können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
  2. Chirurgische Behandlung:
    • Drainage: In einigen Fällen muss ein Hämatom chirurgisch entleert werden, besonders wenn es groß ist oder Druck auf wichtige Strukturen, wie Nerven oder Organe, ausübt.
    • Notoperation: Subdurale oder epidurale Hämatome im Gehirn erfordern oft eine Notoperation, um die Blutung zu stoppen und den Druck auf das Gehirn zu verringern.

Heilungsprozess:

Der Heilungsprozess eines Hämatoms dauert in der Regel einige Wochen, abhängig von der Größe und Tiefe. Die Verfärbung des Hämatoms verändert sich während der Heilung, wobei der Fleck zunächst blau oder lila, dann grün, gelb und schließlich braun wird, bevor er ganz verschwindet. Schwellungen und Schmerzen nehmen mit der Zeit ebenfalls ab.

Synonyme: Bluterguss
Typ des Begriffes: definition
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