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Glossar

Validation

Definition:

Validation ist ein Ansatz, der von der US-amerikanischen Gerontologin Naomi Feil entwickelt wurde. Er basiert auf dem Prinzip, dass die emotionale Welt von Menschen mit Demenz oder anderen kognitiven Störungen respektiert wird, anstatt sie zu korrigieren oder zu hinterfragen. Ziel ist es, die Wahrnehmung und Gefühle des Betroffenen zu validieren, das heißt, als gültig anzuerkennen, und ihm so Wertschätzung und Sicherheit zu vermitteln.

Grundprinzipien der Validation:

  1. Anerkennung der subjektiven Realität:
    • Bei der Validation geht es darum, die Welt des Demenzkranken zu verstehen und zu akzeptieren. Die Gefühle und Erlebnisse, die in ihrem Bewusstsein präsent sind, werden nicht korrigiert oder als falsch dargestellt, sondern als Teil ihrer momentanen Realität akzeptiert.
  2. Gefühle und Emotionen sind immer gültig:
    • Unabhängig davon, ob die Aussagen der betroffenen Person objektiv "richtig" sind, wird der emotionale Gehalt der Kommunikation als berechtigt anerkannt. Dies vermittelt den Betroffenen das Gefühl, verstanden und wertgeschätzt zu werden.
  3. Förderung der Kommunikation:
    • Validation unterstützt den Erhalt der Kommunikationsfähigkeit, indem das Zuhören und das Nachfragen gefördert werden. Statt die Betroffenen zu korrigieren, wird versucht, an ihren Aussagen anzuknüpfen und die Kommunikation in eine für beide Seiten respektvolle Richtung zu lenken.
  4. Schaffung einer emotionalen Verbindung:
    • Die Methode soll eine empathische und respektvolle Verbindung zwischen der pflegebedürftigen Person und der Pflegekraft schaffen. Dies trägt dazu bei, dass sich die Betroffenen weniger isoliert fühlen und emotional stabiler sind.

Ziele der Validation:

  1. Erhalt der Würde:
    • Validation hilft, das Selbstwertgefühl und die Würde der betroffenen Person zu bewahren, indem ihre Gefühle und Bedürfnisse ernst genommen werden.
  2. Reduktion von Stress und Angst:
    • Durch die Anerkennung der subjektiven Realität kann Validation Stress, Angst und Verwirrung bei Demenzkranken reduzieren, da sie sich verstanden fühlen und weniger Widerstand gegen die Kommunikation zeigen.
  3. Förderung der Lebensqualität:
    • Validation verbessert die Lebensqualität der Betroffenen, da sie ein Gefühl von Sicherheit und emotionaler Unterstützung erhalten. Dadurch können sich Konflikte und Frustrationen verringern, was zu einem harmonischeren Pflegealltag führt.
  4. Stärkung der Beziehung zwischen Pflegekraft und Pflegebedürftigem:
    • Validation fördert eine enge und vertrauensvolle Beziehung zwischen der Pflegekraft und der betreuten Person, was die Pflegeerfahrung für beide Seiten angenehmer und weniger belastend macht.

Techniken der Validation:

  1. Zuhören und Empathie:
    • Eine zentrale Technik der Validation ist das aufmerksame Zuhören. Die Pflegekraft nimmt sich Zeit, die Äußerungen der Person mit Demenz zu verstehen, ohne sie zu unterbrechen oder zu korrigieren. Dabei wird auf verbale und nonverbale Signale geachtet.
  2. Spiegeln der Gefühle:
    • Die Pflegekraft spiegelt die Emotionen der betroffenen Person wider, indem sie beispielsweise ähnliche Worte oder Gesten verwendet, um Empathie zu zeigen. Dies fördert das Gefühl von Verständnis und Verbundenheit.
  3. Offene Fragen stellen:
    • Anstatt widersprüchliche Aussagen zu korrigieren, stellt die Pflegekraft offene Fragen, um die Gefühle und Bedürfnisse der Person besser zu verstehen. Zum Beispiel könnte man fragen: "Was macht Ihnen Sorgen?" oder "Erzählen Sie mir mehr darüber."
  4. Validierende Aussagen:
    • Aussagen wie "Das klingt, als wären Sie besorgt" oder "Ich verstehe, dass Sie sich so fühlen" bestätigen die Emotionen der Person, ohne den Inhalt ihrer Aussagen zu hinterfragen.
  5. Nonverbale Kommunikation:
    • Mimik, Gestik und Körperhaltung spielen eine wichtige Rolle in der Validation. Eine einfühlsame, offene Haltung sowie Blickkontakt können dazu beitragen, Vertrauen aufzubauen und die emotionale Verbindung zu stärken.
Typ des Begriffes: definition
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