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Glossar

Elektroenzephalografie (EEG)

Definition:

EEG ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem die elektrische Aktivität des Gehirns mittels Elektroden, die auf der Kopfhaut angebracht sind, gemessen und aufgezeichnet wird. Es ist ein schmerzfreies und nicht-invasives Verfahren, das häufig bei der Untersuchung von Epilepsie, Schlafstörungen und anderen neurologischen Störungen eingesetzt wird. Diese elektrischen Signale, die durch die Nervenzellen des Gehirns erzeugt werden, können als Wellenformen aufgezeichnet werden. Diese Muster geben Hinweise auf den Zustand des Gehirns, und Abnormalitäten in diesen Mustern können auf neurologische Erkrankungen hinweisen.

Anwendungsbereiche des EEG:

  1. Epilepsie-Diagnose:
    • EEG ist das wichtigste diagnostische Instrument zur Identifizierung und Überwachung von Epilepsie. Es erkennt die abnormale elektrische Aktivität, die mit epileptischen Anfällen verbunden ist, und hilft, die Art der Epilepsie zu bestimmen.
  2. Schlafstörungen:
    • Das EEG wird oft in Kombination mit anderen Tests im Rahmen einer Polysomnographie durchgeführt, um Schlafstörungen wie Schlafapnoe oder Narkolepsie zu untersuchen.
  3. Bewusstseinsstörungen und Koma:
    • EEG kann verwendet werden, um die Gehirnaktivität von Patienten im Koma zu überwachen und den Grad der Gehirnfunktion zu beurteilen.
  4. Demenz und andere neurodegenerative Erkrankungen:
    • EEG kann Veränderungen in der Gehirnaktivität aufzeigen, die mit Erkrankungen wie Demenz oder Alzheimer verbunden sind.
  5. Gehirnverletzungen und Hirntumore:
    • Veränderungen in den EEG-Mustern können auf Hirnverletzungen, Tumore oder andere strukturelle Störungen hinweisen.
  6. Überwachung während chirurgischer Eingriffe:
    • Bei bestimmten Operationen, wie Gehirnoperationen, kann das EEG verwendet werden, um die Gehirnaktivität in Echtzeit zu überwachen und sicherzustellen, dass das Gehirn nicht geschädigt wird.

EEG-Wellenarten:

Das EEG zeichnet verschiedene Arten von Gehirnwellen auf, die je nach Zustand der Person unterschiedlich auftreten:

  • Alpha-Wellen: Tritt auf, wenn eine Person entspannt ist, aber wach. Diese Wellen sind typisch im Ruhezustand bei geschlossenen Augen.
  • Beta-Wellen: Verbunden mit Wachsamkeit, Konzentration und kognitiven Aktivitäten.
  • Theta-Wellen: Treten häufig im leichten Schlaf oder in meditativen Zuständen auf.
  • Delta-Wellen: Charakteristisch für tiefen Schlaf, diese langsamen Wellen sind bei wachen Erwachsenen normalerweise nicht vorhanden.
  • Spikes und Sharp Waves: Diese abrupten, schnellen Wellen sind typisch bei Epilepsie und können auf eine erhöhte Anfallsbereitschaft hinweisen.

Ablauf der EEG-Untersuchung:

  1. Vorbereitung:
    • Vor der Untersuchung wird der Kopf des Patienten gründlich gereinigt, um sicherzustellen, dass die Elektroden guten Kontakt zur Haut haben. Die Elektroden werden an bestimmten Positionen auf der Kopfhaut angebracht.
  2. Durchführung:
    • Der Patient sitzt oder liegt entspannt, während das EEG aufgezeichnet wird. Je nach Untersuchung kann der Patient gebeten werden, die Augen zu schließen, tief zu atmen oder auf bestimmte Reize zu reagieren. Bei der Untersuchung von Schlafstörungen wird oft eine Schlafphase während der Untersuchung angestrebt.
  3. Dauer:
    • Eine Standard-EEG-Aufzeichnung dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten, spezielle Untersuchungen wie Schlaf-EEGs oder Langzeitaufzeichnungen können jedoch länger dauern.
  4. Analyse:
    • Der Neurologe analysiert die aufgezeichneten Wellenmuster auf Anomalien, um eine Diagnose zu stellen oder den Verlauf einer Erkrankung zu überwachen.
Typ des Begriffes: definition
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