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Glossar

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Entzündung

Definition:

Eine Entzündung ist eine Abwehrreaktion des Körpers auf schädigende Reize wie Bakterien, Viren, Gifte, Verletzungen oder Autoimmunerkrankungen. Sie dient dazu, schädliche Substanzen zu beseitigen und die Heilung des Gewebes einzuleiten. Während die akute Entzündung oft eine schnelle und vorübergehende Reaktion ist, kann eine chronische Entzündung über lange Zeit bestehen und zu Gewebeschäden führen.

Arten der Entzündung:

  1. Akute Entzündung:
    • Dauer: Tritt schnell auf und ist in der Regel kurzzeitig.
    • Ursache: Verletzungen (Schnittwunden, Verbrennungen), Infektionen (Bakterien, Viren) oder allergische Reaktionen.
    • Symptome: Rötung, Schwellung, Hitze, Schmerz und Funktionsverlust im betroffenen Bereich.
    • Verlauf: Die akute Entzündung setzt schnell ein und klingt in der Regel nach einigen Tagen bis Wochen ab, sobald der auslösende Reiz beseitigt ist.
  2. Chronische Entzündung:
    • Dauer: Kann über Monate oder Jahre andauern.
    • Ursache: Langfristige Infektionen, Autoimmunerkrankungen (wie Rheumatoide Arthritis) oder fortgesetzte Reizungen (wie Rauchen oder Umweltgifte).
    • Verlauf: Führt oft zu Gewebeschäden, Fibrose (Narbenbildung) und kann die Ursache für chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs sein.

Ursachen:

Entzündungen können durch verschiedene Reize ausgelöst werden:

  • Infektionen: Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten, die den Körper angreifen.
  • Verletzungen: Physische Traumata wie Schnittwunden, Prellungen, Brüche oder Verbrennungen.
  • Autoimmunerkrankungen: Der Körper greift fälschlicherweise eigenes Gewebe an, wie bei Erkrankungen wie Lupus, Rheumatoide Arthritis oder Morbus Crohn.
  • Fremdkörper oder chemische Reize: Staubpartikel, Giftstoffe oder allergene Substanzen können ebenfalls eine Entzündungsreaktion auslösen.

Symptome einer Entzündung:

Die klassischen Symptome einer Entzündung sind durch die "5 Kardinalsymptome" gekennzeichnet:

  1. Rötung (Rubor): Durch erhöhte Durchblutung im betroffenen Bereich.
  2. Schwellung (Tumor): Entsteht durch Flüssigkeit, die aus den Blutgefäßen ins Gewebe austritt.
  3. Hitze (Calor): Durch den verstärkten Blutfluss und die Aktivität der Immunzellen erhöht sich die Temperatur.
  4. Schmerz (Dolor): Durch die Reizung von Nervenenden aufgrund von Entzündungsmediatoren und der Schwellung.
  5. Funktionsverlust (Functio laesa): Beeinträchtigung der Funktion des betroffenen Gewebes oder Organs aufgrund von Schmerz und Schwellung.

Ablauf einer akuten Entzündung:

  1. Erkennungsphase: Das Immunsystem erkennt einen schädlichen Reiz, wie eine Infektion oder Verletzung. Immunzellen (z. B. Makrophagen) setzen Botenstoffe (Zytokine) frei, um eine Entzündungsreaktion einzuleiten.
  2. Rekrutierungsphase: Weiße Blutkörperchen, insbesondere neutrophile Granulozyten, werden in den betroffenen Bereich gezogen, um die schädlichen Reize zu bekämpfen.
  3. Beseitigung: Pathogene oder beschädigtes Gewebe werden von den Immunzellen angegriffen und abgebaut.
  4. Abklingen: Sobald der schädliche Reiz beseitigt ist, lassen die Entzündungsreaktionen nach. Reparaturmechanismen setzen ein, um das Gewebe zu regenerieren.

Chronische Entzündung:

Bei der chronischen Entzündung bleibt die Entzündungsreaktion bestehen, selbst wenn der ursprüngliche Auslöser beseitigt wurde. Dies kann zu langfristigen Schäden und Erkrankungen führen, da das Immunsystem dauerhaft aktiv ist und gesundes Gewebe angreift.

Diagnose:

Die Diagnose einer Entzündung erfolgt durch:

  • Klinische Untersuchung: Ärzte beurteilen die typischen Entzündungssymptome (Rötung, Schwellung, Schmerz etc.).
  • Blutuntersuchungen: Entzündungsmarker wie das C-reaktive Protein (CRP) oder die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) können erhöht sein.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen, Ultraschall, CT oder MRT können bei der Diagnose von tiefer liegenden Entzündungen helfen.

Behandlung:

Die Behandlung einer Entzündung hängt von der Ursache und dem Schweregrad ab:

  1. Entzündungshemmende Medikamente:
    • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac reduzieren Schmerz und Entzündung.
    • Kortikosteroide: Starke entzündungshemmende Medikamente, die bei schweren Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden.
  2. Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen wird eine antibiotische Behandlung verordnet.
  3. Ruhe und Kühlung: Besonders bei akuten Entzündungen können Ruhe, Kältepackungen und Hochlagern der betroffenen Stelle Schwellungen und Schmerzen lindern.
  4. Spezifische Behandlungen: Je nach Ursache, z. B. chirurgische Entfernung von Abszess oder speziellen Therapien bei Autoimmunerkrankungen.
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