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Glossar

Injektion

Definition:

Eine Injektion ist das Einbringen von Flüssigkeiten, Medikamenten oder Nährstoffen in den Körper über eine Nadel. Dies geschieht entweder in die Haut, den Muskel, eine Vene oder unter die Haut. Injektionen sind eine gängige Methode, um Medikamente schnell und effektiv zu verabreichen.

Arten von Injektionen:

  1. Intramuskuläre Injektion (i.m.):
    • Die Injektion erfolgt direkt in einen Muskel, in dem das Medikament schnell aufgenommen wird. Intramuskuläre Injektionen werden häufig für Impfstoffe, Schmerzmittel oder Hormone verwendet.
    • Beispiele: Impfungen, Vitamin B12, Antibiotika.
  2. Intravenöse Injektion (i.v.):
    • Das Medikament wird direkt in die Vene verabreicht, sodass es sofort in den Blutkreislauf gelangt. Diese Methode wird bevorzugt, wenn eine schnelle Wirkung erforderlich ist.
    • Beispiele: Notfallmedikamente, Antibiotika, Schmerzmittel.
  3. Subkutane Injektion (s.c.):
    • Hier wird das Medikament in das Fettgewebe unter der Haut injiziert. Subkutane Injektionen haben eine langsame und gleichmäßige Freisetzung des Medikaments.
    • Beispiele: Insulin, Heparin, bestimmte Impfstoffe.
  4. Intradermale Injektion (i.d.):
    • Das Medikament wird in die oberste Hautschicht (Dermis) injiziert. Diese Methode wird selten verwendet, außer bei Allergietests oder bestimmten Impfungen.
    • Beispiele: Tuberkulose-Tests, Allergietests.

Indikationen für Injektionen:

Injektionen werden aus verschiedenen Gründen angewendet, darunter:

  • Schnelle Wirkung: In Notfällen, wie bei einem Herzstillstand oder bei Anaphylaxie, muss das Medikament sofort wirken.
  • Unfähigkeit zur oralen Einnahme: Manche Patienten können Medikamente nicht schlucken, beispielsweise nach einer Operation oder bei schwerem Erbrechen.
  • Gezielte Wirkung: Injektionen ermöglichen es, Medikamente in ein bestimmtes Gewebe oder direkt in den Blutkreislauf zu bringen.
  • Langsame und gleichmäßige Freisetzung: Subkutane Injektionen wie Insulin ermöglichen eine konstante Freisetzung des Medikaments über einen längeren Zeitraum.

Ablauf einer Injektion:

  1. Vorbereitung: Das Medikament wird in eine sterile Spritze aufgezogen. Der Injektionsbereich wird mit einem Desinfektionsmittel gereinigt, um Infektionen zu verhindern.
  2. Verabreichung: Die Nadel wird in den entsprechenden Bereich eingeführt (Haut, Muskel oder Vene). Der Kolben der Spritze wird gedrückt, um das Medikament zu injizieren.
  3. Nachsorge: Nach der Injektion wird die Nadel entfernt und die Einstichstelle mit einem Pflaster abgedeckt. Die Patienten werden oft einige Minuten überwacht, um sicherzustellen, dass keine Nebenwirkungen auftreten.

Vorteile von Injektionen:

  • Schnelle Wirkung: Besonders bei intravenösen Injektionen ist der Wirkungseintritt sofort.
  • Präzise Dosierung: Medikamente können in exakt dosierter Menge verabreicht werden.
  • Umgehung des Verdauungstrakts: Medikamente, die durch den Magen-Darm-Trakt abgebaut oder verändert würden, können durch Injektionen sicher in den Blutkreislauf gelangen.

Häufige Anwendungen von Injektionen:

  1. Impfungen: Injektionen werden häufig verwendet, um Impfstoffe zu verabreichen, die das Immunsystem anregen.
  2. Schmerztherapie: Injektionen von Schmerzmitteln, wie bei Migräne oder akuten Schmerzen, können eine schnelle Linderung bieten.
  3. Diabetesmanagement: Viele Menschen mit Diabetes nutzen tägliche Insulin-Injektionen, um ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
  4. Notfallmedizin: Bei akuten allergischen Reaktionen oder Schockzuständen werden Medikamente wie Adrenalin schnell über eine Injektion verabreicht.

Unterschiede zu anderen Verabreichungsarten:

  • Orale Einnahme: Medikamente, die oral eingenommen werden, müssen erst den Verdauungstrakt passieren, bevor sie in den Blutkreislauf gelangen, was zu einem langsameren Wirkungseintritt führen kann.
  • Infusion: Im Gegensatz zu einer Injektion erfolgt eine Infusion über einen längeren Zeitraum kontinuierlich in den Blutkreislauf, oft über eine Infusionspumpe.
  • Transdermale Verabreichung: Bei dieser Methode wird das Medikament über die Haut aufgenommen, was im Vergleich zur Injektion langsamer ist.

Wann sind Injektionen notwendig?

  • Akute Notfälle: Wie bei einem Herzstillstand, schweren allergischen Reaktionen oder starken Schmerzen.
  • Langfristige Medikamentenverabreichung: Manche Medikamente, wie Insulin oder bestimmte Hormone, müssen über einen längeren Zeitraum injiziert werden.
  • Unfähigkeit zur oralen Einnahme: Wenn Patienten nicht schlucken können oder Magen-Darm-Probleme haben, die die Medikamentenaufnahme beeinträchtigen.
Typ des Begriffes: definition
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