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Glossar

Pflegebedürftigkeit

Definition:

Pflegebedürftigkeit liegt vor, wenn eine Person in den Bereichen Körperpflege, Ernährung, Mobilität oder hauswirtschaftlicher Versorgung auf Hilfe angewiesen ist. Dies kann durch körperliche Erkrankungen, geistige Beeinträchtigungen oder psychische Störungen verursacht werden. In Deutschland wird der Grad der Pflegebedürftigkeit durch die Pflegeversicherung anhand von fünf Pflegegraden festgelegt.

Ursachen von Pflegebedürftigkeit:

  1. Alter:
    • Mit zunehmendem Alter treten häufig körperliche Einschränkungen, kognitive Defizite und chronische Krankheiten auf, die die Selbstständigkeit einschränken.
  2. Erkrankungen:
    • Chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes oder Atemwegserkrankungen führen oft zu einem erhöhten Pflegebedarf.
    • Neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Schlaganfälle oder Multiple Sklerose können zu dauerhaften Bewegungseinschränkungen führen.
    • Geistige Erkrankungen, wie Demenz, können dazu führen, dass Menschen Hilfe bei alltäglichen Entscheidungen und Aufgaben benötigen.
  3. Verletzungen:
    • Nach schweren Unfällen, Stürzen oder Operationen, wie Hüftoperationen, kann eine temporäre oder dauerhafte Pflegebedürftigkeit entstehen.
  4. Behinderungen:
    • Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen, die von Geburt an oder durch Krankheit oder Unfall entstanden sind, können in verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens auf Unterstützung angewiesen sein.

Pflegegrade:

Die Einstufung der Pflegebedürftigkeit erfolgt in Deutschland durch die Pflegeversicherung in fünf Pflegegrade, die den individuellen Bedarf an Unterstützung festlegen:

  1. Pflegegrad 1: Geringe Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit.
  2. Pflegegrad 2: Erhebliche Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit.
  3. Pflegegrad 3: Schwere Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit.
  4. Pflegegrad 4: Schwerste Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit.
  5. Pflegegrad 5: Schwerste Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung.

Leistungen der Pflegeversicherung:

Abhängig vom Pflegegrad und den individuellen Bedürfnissen stehen pflegebedürftigen Personen verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung zu:

  1. Pflegegeld:
    • Pflegebedürftige, die zu Hause von Angehörigen oder ehrenamtlichen Helfern gepflegt werden, erhalten Pflegegeld als finanzielle Unterstützung.
  2. Pflegesachleistungen:
    • Professionelle Pflegedienste übernehmen die Pflege zu Hause, und die Kosten werden durch Pflegesachleistungen der Pflegeversicherung gedeckt.
  3. Stationäre Pflege:
    • Bei schwerer Pflegebedürftigkeit und dem Bedarf an Rund-um-die-Uhr-Betreuung können Pflegebedürftige in Pflegeheimen untergebracht werden. Die Pflegeversicherung übernimmt einen Teil der Kosten für die stationäre Pflege.
  4. Entlastungsleistungen:
    • Angehörige und Pflegepersonen können zusätzliche Unterstützung wie Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege oder Tagespflege in Anspruch nehmen, um Entlastung zu erhalten.

Anzeichen von Pflegebedürftigkeit:

Pflegebedürftigkeit zeigt sich durch eine zunehmende Abhängigkeit von Hilfe in verschiedenen Lebensbereichen:

  • Körperpflege: Schwierigkeiten beim Waschen, Duschen oder Anziehen.
  • Mobilität: Probleme beim Gehen, Aufstehen oder Treppensteigen.
  • Ernährung: Schwierigkeiten beim Essen und Trinken.
  • Hauswirtschaft: Unfähigkeit, den Haushalt selbstständig zu führen.

 

Synonyme: Pflegebedürftige, Pflegebedürftiger, Pflegegrad
Typ des Begriffes: definition
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