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Glossar

Parkinson

Definition:

Die Parkinson-Krankheit, auch als Morbus Parkinson bekannt, ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der Nervenzellen in einer bestimmten Region des Gehirns, der Substantia nigra, absterben. Diese Zellen sind für die Produktion von Dopamin verantwortlich, das für die reibungslose Übertragung von Signalen zwischen den Nervenzellen wichtig ist, insbesondere für Bewegungen.

Ursachen der Parkinson-Krankheit:

Die genaue Ursache der Parkinson-Krankheit ist nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Faktoren, die eine Rolle spielen könnten:

  1. Genetische Faktoren:
    • In einigen Fällen kann eine genetische Veranlagung zur Entwicklung von Parkinson beitragen. Es gibt einige Gene, die mit einem erhöhten Risiko für Parkinson in Verbindung gebracht wurden.
  2. Umweltfaktoren:
    • Umweltfaktoren wie der Kontakt mit Pestiziden, Herbiziden oder Schwermetallen sowie das Leben in ländlichen Gebieten könnten das Risiko erhöhen.
  3. Alter:
    • Das Alter ist der wichtigste Risikofaktor. Parkinson tritt meist bei Menschen über 60 Jahren auf, obwohl auch jüngere Menschen betroffen sein können.
  4. Oxidativer Stress und Entzündungen:
    • Zellschädigungen durch freie Radikale (oxidativer Stress) und Entzündungen könnten zum Untergang von Nervenzellen im Gehirn beitragen.

Hauptsymptome:

  1. Tremor (Zittern):
    • Ein charakteristisches Symptom von Parkinson ist das Zittern, das typischerweise in den Händen beginnt, wenn diese in Ruhe sind. Es betrifft oft nur eine Körperseite und kann sich im Verlauf der Krankheit verschlimmern.
  2. Bradykinesie (Bewegungsverlangsamung):
    • Patienten haben Schwierigkeiten, Bewegungen zu initiieren und auszuführen. Dies kann einfache Aufgaben wie Gehen, Schreiben oder das Anziehen beeinträchtigen.
  3. Rigor (Muskelsteifheit):
    • Die Muskeln werden steif, was zu einer eingeschränkten Beweglichkeit und manchmal zu Schmerzen führen kann. Dies betrifft häufig die Gliedmaßen, kann aber auch den Nacken und den Rücken betreffen.
  4. Posturale Instabilität (Gleichgewichtsstörungen):
    • Später im Krankheitsverlauf treten häufig Probleme mit dem Gleichgewicht und der Körperhaltung auf, was das Sturzrisiko erhöht.

Stadien der Parkinson-Krankheit:

Die Krankheit schreitet schleichend fort, und die Symptome verschlimmern sich im Laufe der Zeit. Die Stadien können grob in fünf Phasen eingeteilt werden:

  1. Frühes Stadium:
    • Leichte Symptome, die oft auf einer Körperseite beginnen. Bewegungen können langsamer werden, aber der Patient kann noch weitgehend normale Aktivitäten ausführen.
  2. Mittleres Stadium:
    • Beide Körperseiten sind betroffen, und Bewegungsstörungen wie Zittern und Steifheit nehmen zu. Es kann zu Gleichgewichtsstörungen kommen, und alltägliche Aufgaben werden schwieriger.
  3. Fortgeschrittenes Stadium:
    • Bewegungssymptome werden schwerer, und die Patienten benötigen oft Hilfe bei alltäglichen Aktivitäten. Stürze und Gleichgewichtsstörungen treten häufiger auf.
  4. Schweres Stadium:
    • Der Patient ist stark eingeschränkt und benötigt viel Unterstützung. Bewegungen werden extrem langsam, und viele Patienten sind auf einen Rollstuhl angewiesen.
  5. Endstadium:
    • Patienten sind oft bettlägerig und vollständig pflegebedürftig. Kognitive und emotionale Symptome wie Demenz und Depression können dominieren.

Diagnose:

Die Diagnose der Parkinson-Krankheit basiert hauptsächlich auf klinischen Untersuchungen, da es keinen spezifischen Test für die Krankheit gibt. Der Neurologe beurteilt die Symptome und führt körperliche Untersuchungen durch.

  1. Klinische Untersuchung:
    • Der Arzt wird die motorischen Funktionen des Patienten untersuchen, einschließlich der Beweglichkeit, Muskelsteifheit und Reflexe.
  2. Bildgebende Verfahren:
    • Obwohl sie nicht zur definitiven Diagnose verwendet werden, können bildgebende Verfahren wie MRT oder DaT-SPECT-Scans helfen, andere Ursachen von Symptomen auszuschließen und den Dopaminmangel im Gehirn zu erkennen.
  3. Ansprechen auf Medikamente:
    • Ein Hinweis auf Parkinson kann das positive Ansprechen auf Medikamente wie Levodopa sein, das den Dopaminmangel im Gehirn ausgleicht.

Behandlungsmöglichkeiten:

  1. Medikamentöse Therapie:
    • Levodopa: Das wirksamste Medikament zur Behandlung von Parkinson. Es wird im Gehirn in Dopamin umgewandelt und hilft, Bewegungsprobleme zu lindern.
    • Dopaminagonisten: Diese Medikamente wirken ähnlich wie Dopamin und stimulieren die Dopaminrezeptoren im Gehirn.
    • MAO-B-Hemmer: Diese Medikamente verhindern den Abbau von Dopamin im Gehirn und helfen, die Symptome zu kontrollieren.
  2. Tiefe Hirnstimulation (THS):
    • Bei fortgeschrittener Parkinson-Krankheit kann eine tiefe Hirnstimulation in Betracht gezogen werden. Hierbei werden Elektroden in bestimmte Bereiche des Gehirns implantiert, um die motorischen Symptome zu kontrollieren.
  3. Physiotherapie:
    • Regelmäßige Physiotherapie kann helfen, Beweglichkeit, Gleichgewicht und Muskelkraft zu erhalten. Auch Sprach- und Ergotherapie können nützlich sein.
  4. Ernährungsberatung:
    • Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind wichtig, um den Energiebedarf zu decken und Verstopfung zu vermeiden.
  5. Psychologische Unterstützung:
    • Psychotherapie, Selbsthilfegruppen und die Unterstützung durch Angehörige sind entscheidend, um mit den emotionalen und psychischen Auswirkungen der Krankheit umzugehen.
Typ des Begriffes: definition
Sprache des Begriffes (2 Zeichen ISO Code): de
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