Resistance
(auch Atemwegswiderstand oder Strömungswiderstand der Atemwege) bezeichnet den Widerstand, dem die Atemluft beim Ein- und Ausatmen in den Atemwegen begegnet. Dieser Widerstand wird durch die Weite und Elastizität der Atemwege, die Luftgeschwindigkeit und die physikalischen Eigenschaften der Luft beeinflusst. Eine erhöhte Resistance erschwert die Atmung und kann auf Atemwegserkrankungen hinweisen. Er wird in der Medizin oft gemessen, um den Zustand der Atemwege zu beurteilen, insbesondere bei Erkrankungen wie Asthma, COPD oder Lungenfibrose.
Physiologie der Resistance:
- Normale Resistance: Bei gesunden Menschen sind die Atemwege weit genug, um einen geringen Widerstand für die Atemluft zu bieten. Der Großteil des Widerstands entsteht in den oberen Atemwegen (Nase, Rachen) und in den größeren Bronchien.
- Messung: Die Resistance wird häufig als Verhältnis zwischen Druckunterschied (Atemwegsdruck) und Atemfluss gemessen. Sie wird in der Einheit cmH₂O/L/s angegeben.
Faktoren, die die Resistance beeinflussen:
- Atemwegsweite:
- Engere Atemwege (z. B. durch Entzündungen, Schleim oder Bronchokonstriktion) erhöhen die Resistance.
- Elastizität des Gewebes:
- Bei Erkrankungen wie Lungenemphysem nimmt die Elastizität der Lunge ab, was die Atemarbeit erschwert.
- Luftdichte und -geschwindigkeit:
- Dichtere Luft oder schnellerer Luftstrom (z. B. bei körperlicher Belastung) erhöhen den Widerstand.
- Körperhaltung:
- In Rückenlage kann der Atemwegswiderstand aufgrund der veränderten Position von Zwerchfell und Atemwegen zunehmen.
Klinische Bedeutung:
Ein erhöhter Atemwegswiderstand weist oft auf Atemwegserkrankungen hin, die die Luftleitung behindern. Häufige Ursachen sind:
- Asthma bronchiale:
- Entzündungen und Verengungen der Bronchien führen zu einer erhöhten Resistance, besonders bei der Ausatmung.
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD):
- Durch dauerhafte Verengungen und Schleimbildung in den Atemwegen ist die Resistance chronisch erhöht.
- Lungenfibrose:
- Eine Versteifung des Lungengewebes kann den Atemwegsdruck erhöhen, was die Resistance steigert.
- Fremdkörper in den Atemwegen:
- Blockaden in den oberen oder unteren Atemwegen erhöhen den Widerstand.
- Bronchiektasen:
- Erweiterte und entzündete Bronchien können den Luftstrom beeinträchtigen.
- Schwellungen oder Tumoren:
- Verengungen durch Gewebewucherungen oder entzündliche Prozesse erhöhen den Widerstand.
Messung der Resistance:
- Spirometrie:
- Messen des Atemvolumens und des Luftflusses, um Atemwegserkrankungen zu diagnostizieren.
- Bodyplethysmographie:
- Genauere Messung des Atemwegswiderstands, insbesondere bei schwerer Obstruktion.
- Provokationstests:
- Testen der Reaktion der Atemwege auf Reize wie Methacholin, um bronchiale Hyperreagibilität zu beurteilen.
Behandlung:
Die Behandlung einer erhöhten Resistance richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache:
- Bronchodilatatoren:
- Medikamente wie Beta-2-Sympathomimetika (z. B. Salbutamol) erweitern die Atemwege und reduzieren den Widerstand.
- Entzündungshemmende Medikamente:
- Kortikosteroide bei Asthma oder COPD reduzieren die Entzündung und senken die Resistance.
- Schleimlösende Therapie:
- Mukolytika helfen, Schleim zu lösen und die Atemwege frei zu halten.
- Sauerstofftherapie:
- Unterstützt die Atmung bei schwerem Sauerstoffmangel.
- Physiotherapie:
- Atemübungen und Mobilisierung von Sekreten können die Resistance verringern.
Pflegeaspekte:
- Überwachung der Atmung:
- Atemmuster, Atemfrequenz und Sauerstoffsättigung regelmäßig prüfen.
- Medikamentengabe:
- Sicherstellen, dass Bronchodilatatoren oder andere Medikamente korrekt angewendet werden.
- Lagerung:
- Oberkörperhochlagerung zur Verbesserung der Luftzirkulation.
- Patientenschulung:
- Vermittlung von Atemtechniken wie Lippenbremse, um die Ausatmung zu erleichtern.