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Atempumpe

bezeichnet das System aus Muskeln und Strukturen, die für die aktive und passive Belüftung der Lunge verantwortlich sind. Dieses Zusammenspiel ermöglicht das Ein- und Ausatmen und gewährleistet die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff sowie die Abgabe von Kohlendioxid.

Anatomie und Bestandteile der Atempumpe:

  1. Zwerchfell (Diaphragma):
    • Hauptatemmuskel, der sich bei der Einatmung kontrahiert und die Lunge nach unten ausdehnt.
  2. Interkostalmuskulatur:
    • Zwischenrippenmuskulatur, die den Brustkorb hebt und senkt.
  3. Rippen und Brustkorb:
    • Schaffen den Raum für die Ausdehnung der Lunge.
  4. Pleura (Brustfell):
    • Doppelschichtige Membran, die die Lunge umgibt und eine gleitende Bewegung zwischen Lunge und Brustkorb ermöglicht.
  5. Hilfsmuskulatur:
    • Zusätzliche Muskeln wie der Hals- oder Brustmuskel, die bei erschwerter Atmung aktiv werden.

Funktion der Atempumpe:

  1. Einatmung (Inspiration):
    • Das Zwerchfell zieht sich zusammen und senkt sich ab, während die Rippen durch die Interkostalmuskulatur angehoben werden. Dadurch entsteht ein Unterdruck in der Lunge, und Luft strömt ein.
  2. Ausatmung (Exspiration):
    • In der Regel passiver Prozess: Das Zwerchfell entspannt sich, und die elastischen Fasern der Lunge ziehen sich zusammen, wodurch die Luft ausgestoßen wird.
  3. Regulierung des Atemrhythmus:
    • Das Atemzentrum im Gehirn (Medulla oblongata) steuert die Bewegungen der Atempumpe.

Störungen der Atempumpe:

  1. Neurologische Erkrankungen:
    • Schädigungen des Nervensystems, wie bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS) oder Querschnittslähmung, können die Steuerung der Atemmuskulatur beeinträchtigen.
  2. Erkrankungen der Atemmuskulatur:
    • Muskelschwäche, z. B. bei Muskeldystrophie, führt zu einer eingeschränkten Pumpfunktion.
  3. Mechanische Einschränkungen:
    • Rippenbrüche, Skoliose oder Adipositas können die Beweglichkeit des Brustkorbs behindern.
  4. Erkrankungen der Lunge:
    • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Lungenfibrose erhöhen den Atemwiderstand und belasten die Atempumpe.
  5. Pleuraerkrankungen:
    • Ein Pleuraerguss oder Pneumothorax kann die gleitende Bewegung zwischen Lunge und Brustkorb beeinträchtigen.

Symptome bei Störungen der Atempumpe:

  • Atemnot (Dyspnoe)
  • Erhöhte Atemfrequenz (Tachypnoe)
  • Verwendung der Atemhilfsmuskulatur (z. B. sichtbares Anheben der Schultern beim Atmen)
  • Müdigkeit und Erschöpfung aufgrund des erhöhten Energiebedarfs beim Atmen
  • Unzureichende Sauerstoffversorgung (Hypoxie)

Diagnostik:

  1. Klinische Untersuchung:
    • Beobachtung der Atembewegungen und der Atemhilfsmuskulatur.
  2. Spirometrie:
    • Messung der Lungenfunktion, z. B. des Atemvolumens.
  3. Blutgasanalyse:
    • Bestimmung des Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalts im Blut.
  4. Bildgebende Verfahren:
    • Röntgen oder CT zur Beurteilung des Brustkorbs und der Lunge.

Behandlung und Unterstützung der Atempumpe:

  1. Physiotherapie:
    • Atemübungen zur Stärkung der Atemmuskulatur und Mobilisierung des Brustkorbs.
  2. Nicht-invasive Beatmung:
    • Unterstützung durch Beatmungsgeräte (z. B. CPAP oder BiPAP) bei Muskelschwäche oder Atemversagen.
  3. Medikamentöse Therapie:
    • Bronchodilatatoren oder Kortikosteroide bei Atemwegserkrankungen.
  4. Operative Maßnahmen:
    • Behandlung von mechanischen Einschränkungen wie Rippenfrakturen oder Pleuraergüssen.
  5. Rehabilitation:
    • Langfristige Atemtherapieprogramme zur Verbesserung der Atemfunktion und Lebensqualität.

Pflegeaspekte:

  • Überwachung der Atmung:
    • Regelmäßige Kontrolle von Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung und Atemmuster.
  • Förderung der Mobilität:
    • Lagerung und Mobilisation zur Verbesserung der Atemmechanik.
  • Atemunterstützung:
    • Einsatz von Hilfsmitteln wie Atemtrainern oder Beatmungsgeräten.
  • Patientenschulung:
    • Anleitung zu Atemtechniken und Umgang mit Beatmungsgeräten.
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