Eitrig
Definition:
Eitrig bedeutet, dass Eiter als Reaktion auf eine Infektion oder Entzündung gebildet wird. Eiter entsteht, wenn das Immunsystem auf Bakterien oder andere Krankheitserreger reagiert und weiße Blutkörperchen (Leukozyten) zur Bekämpfung der Infektion schickt, die nach ihrem Absterben Teil des Eiters werden.
Ursachen:
Die Hauptursache für die Bildung von Eiter ist eine bakterielle Infektion. Häufig beteiligte Bakterien sind:
- Staphylokokken: Diese Bakterien sind oft für Hautinfektionen und Abszess verantwortlich.
- Streptokokken: Diese verursachen beispielsweise Mandelentzündungen oder Wundinfektionen.
- Escherichia coli (E. coli): Bakterien, die häufig Harnwegsinfektionen verursachen, die mit eitrigem Ausfluss einhergehen können.
Häufige eitrige Erkrankungen:
- Abszess:
- Eine abgegrenzte Eiteransammlung, die durch eine bakterielle Infektion entsteht, häufig unter der Haut oder in Organen.
- Eitrige Wunden:
- Infizierte Wunden, bei denen Eiter sichtbar ist. Sie können durch Verletzungen oder postoperative Komplikationen entstehen.
- Eitrige Mandelentzündung (Angina tonsillaris):
- Eine Entzündung der Mandeln, oft verursacht durch Streptokokken, bei der die Mandeln mit Eiter bedeckt sein können.
- Eiter in Hohlräumen (Empyem):
- Eine Ansammlung von Eiter in Körperhöhlen wie der Brusthöhle (Pleuraempyem) oder den Nebenhöhlen (Sinusempyem).
- Akne:
- Hautentzündungen, bei denen die Haarfollikel und Talgdrüsen verstopft sind und sich entzünden, was zur Bildung von Eiter führt.
Symptome von eitrigen Infektionen:
- Schwellung und Rötung: Eiteransammlungen sind oft von entzündeten, geschwollenen und roten Hautpartien umgeben.
- Schmerzen: Die betroffene Stelle kann schmerzhaft sein, insbesondere bei Druck oder Berührung.
- Eiterabsonderung: Gelblich-grüner, manchmal übel riechender Eiter kann aus einer Wunde oder einer infizierten Stelle austreten.
- Fieber: Bei schweren oder ausgedehnten Infektionen kann Fieber auftreten, ein Hinweis auf die systemische Reaktion des Körpers auf die Infektion.
Diagnose:
Die Diagnose einer eitrigen Infektion erfolgt in der Regel durch:
- Klinische Untersuchung: Sichtbare Anzeichen wie Eiteraustritt, Schwellung, Rötung und Schmerzen werden beurteilt.
- Abstrich und Laboranalyse: Ein Abstrich des Eiters kann entnommen und im Labor auf Bakterien untersucht werden, um die genaue Ursache zu identifizieren.
- Bildgebende Verfahren: Bei inneren Abszess oder Empyemen können Ultraschall oder CT-Scans eingesetzt werden, um die Eiteransammlung sichtbar zu machen.
Behandlung:
Die Behandlung eitriger Infektionen richtet sich nach dem Schweregrad und der betroffenen Stelle:
- Antibiotika:
- Chirurgische Drainage:
- Bei größeren Abszess oder Eiteransammlungen ist oft ein chirurgischer Eingriff notwendig, um den Eiter abzulassen und die Heilung zu fördern.
- Wundversorgung:
- Eitrige Wunden müssen regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. In manchen Fällen werden spezielle Wundauflagen verwendet, um den Eiter aufzusaugen und die Wunde zu schützen.
- Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente:
- Diese können helfen, Schmerzen und Schwellungen zu lindern, während der Körper die Infektion bekämpft.