Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Glossar

Pilonidalsinus

Definition:

Der Pilonidalsinus ist eine kleine Höhle oder ein Hohlraum in der Haut, der sich meist in der Gesäßfalte bildet und oft mit Haaren gefüllt ist. Dieser Hohlraum kann sich entzünden, was zu einer schmerzhaften Schwellung und manchmal zu Eiterabsonderungen führt. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich eine Fistel bilden, die nach außen hin durch eine oder mehrere Öffnungen (Sinusgänge) entleert wird.

Ursachen:

Die genaue Ursache des Pilonidalsinus ist nicht vollständig geklärt, aber mehrere Faktoren können dazu beitragen:

  1. Eingewachsene Haare:
    • Haare, die in die Haut einwachsen, führen zu einer Entzündungsreaktion, die zur Bildung eines Pilonidalsinus führt.
  2. Hautreizungen und Reibung:
    • Reibung, Druck und längeres Sitzen können die Gesäßfalte reizen und das Risiko für die Entstehung eines Pilonidalsinus erhöhen.
  3. Veranlagung:
    • Menschen mit dichten oder stark behaarten Gesäßregionen haben ein höheres Risiko, einen Pilonidalsinus zu entwickeln.
  4. Hormonelle Faktoren:
    • Die Erkrankung tritt häufig in der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter auf, was auf hormonelle Einflüsse hindeutet.

Symptome:

Ein Pilonidalsinus kann asymptomatisch sein oder verschiedene Beschwerden verursachen:

  • Schmerzen: Im Bereich des Steißbeins, besonders beim Sitzen oder beim Druck auf die betroffene Stelle.
  • Schwellung und Rötung: Um den Sinus herum kann es zu einer Schwellung und Rötung kommen.
  • Eiterabsonderung: Wenn der Sinus infiziert ist, kann er Eiter absondern, oft durch eine kleine Öffnung in der Haut.
  • Fieber: Bei einer schweren Infektion kann Fieber auftreten.

Komplikationen:

  • Abszess: Eine schwerere Infektion kann zur Bildung eines Abszesses führen, der chirurgisch entleert werden muss.
  • Chronische Entzündung: Ohne Behandlung kann sich der Pilonidalsinus chronisch entzünden, was wiederholte Entzündungen und Schmerzen verursacht.
  • Fistelbildung: Im fortgeschrittenen Stadium können sich Fistelgänge bilden, die eine chronische Eiterabsonderung zur Folge haben.

Diagnose:

Die Diagnose eines Pilonidalsinus basiert auf der körperlichen Untersuchung und der Anamnese:

  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt untersucht die Gesäßfalte auf Anzeichen eines Pilonidalsinus, wie Schwellungen, Rötungen, Eiterabsonderung oder Sinusöffnungen.
  • Bildgebende Verfahren: In komplizierten Fällen können Ultraschall oder MRT eingesetzt werden, um das Ausmaß der Entzündung und mögliche Fistelgänge zu beurteilen.

Behandlung:

Die Behandlung eines Pilonidalsinus hängt vom Schweregrad und der Ausdehnung der Erkrankung ab:

  1. Konservative Behandlung:
    • Reinigung und Haarentfernung: Regelmäßige Reinigung der betroffenen Stelle und Entfernung von Haaren durch Rasieren oder Lasertherapie können helfen, die Symptome zu lindern und die Heilung zu fördern.
  2. Chirurgische Behandlung:
    • Inzision und Drainage: Bei einem akuten Abszess wird der Abszess chirurgisch geöffnet, um den Eiter abzulassen.
    • Exzision: Eine vollständige chirurgische Entfernung des Pilonidalsinus und des betroffenen Gewebes ist oft erforderlich, um eine Heilung zu erreichen und Rückfälle zu verhindern.
    • Minimalinvasive Techniken: Einige Chirurgen verwenden minimalinvasive Verfahren, bei denen der Sinus durch kleine Schnitte und ohne großflächige Exzision entfernt wird.
  3. Nachsorge:
    • Wundpflege: Nach einer Operation ist eine sorgfältige Wundpflege notwendig, um Infektionen zu verhindern und die Heilung zu fördern.
    • Vermeidung von Reizungen: Vermeidung von längerem Sitzen und Anwendung von Polstern, um den Druck auf die betroffene Stelle zu reduzieren.
Typ des Begriffes: definition
Zurück