• Fachwissen außerklinische Beatmung und Intensivpflege

Erfahren Sie, wie das 24h Konzept die Gehirnstruktur durch Neurogenese verändert und so den Heilungsverlauf in der Langzeitrehabilitation positiv beeinflusst.

Inhaltsverzeichnis

Gehirn im Umbau - Die Bedeutung des 24h-Konzeptes | ZBI Gruppe

Unser Leben steckt voller Veränderungen. Manche davon akzeptieren wir ohne große Anpassung, während andere Veränderungen tiefgreifende Anpassungen erfordern. Unser Gehirn reagiert ähnlich: Synapsen, Neuronen und ganze Hirnareale verändern sich, um laufende Prozesse zu optimieren. Besonders in der neurologischen Langzeitrehabilitation spielt dieser Prozess eine entscheidende Rolle. Hier kommt das 24h-Konzept zum Einsatz, das Lernangebote rund um die Uhr strukturiert.

Das Gehirn im kontinuierlichen Umbau

Unsere Gehirnzellen lernen kontinuierlich und passen sich neuen Gegebenheiten an. Dieser Umbau des Gehirns ist in der neurologischen Langzeitrehabilitation besonders bedeutend, da der Lernprozess eines Klienten nicht nur während der Therapieeinheiten, sondern über den gesamten Tagesverlauf hinweg stattfindet – also 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr.

Das 24h-Konzept in der neurologischen Langzeitrehabilitation

Das 24h-Konzept beruht auf der Idee, dass der Lernprozess des Klienten in der neurologischen Langzeitrehabilitation ständig aktiviert wird. Das bedeutet, dass alle beteiligten Akteure, wie Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sprachtherapeuten, Ärzte und Angehörige, ein gemeinsames Ziel verfolgen: den Therapieansatz so individuell und gleichbleibend wie möglich zu gestalten.

Schlüsselprinzipien des 24h-Konzeptes:

  • Ganzheitliche Betreuung rund um die Uhr.
  • Konsistenz in den therapeutischen Maßnahmen.
  • Individuelle Anpassung an den Zustand und Fortschritt des Klienten.

Vertikalisierung im Rahmen einer neurologischen Langzeitpflege (VeRegO-Konzept) mittels Mobilizer | © ZBI Gruppe

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Was passiert im Gehirn während des 24h-Konzeptes?

Während der Umsetzung des 24h-Konzeptes im Alltag der Klienten findet eine kontinuierliche Neurogenese statt – die Bildung neuer Nervenzellen aus bestimmten Stamm- oder Vorläuferzellen. Diese Fähigkeit des Gehirns, sich ständig neu zu strukturieren und anzupassen, ist Grundlage für die Plastizität des Gehirns.

Die Bedeutung der Neurogenese

Obwohl früher angenommen wurde, dass die Neurogenese im erwachsenen Gehirn kaum stattfindet, haben Untersuchungen gezeigt, dass sich auch im höheren Alter noch neue Nervenzellen bilden können. Studien an Tieren haben bestätigt, dass geistige und körperliche Aktivität entscheidende Faktoren für die neuronale Regeneration sind, was vermuten lässt, dass dies auch beim Menschen zutrifft.

Faktoren, die Neurogenese beeinflussen:

  • Geistige Aktivität durch kontinuierliches Lernen und Gedächtnistraining.
  • Körperliche Bewegung, die zur Verbesserung der neuronalen Verbindungen beiträgt.
  • Therapeutische Maßnahmen, die gezielt auf die Bedürfnisse des Klienten abgestimmt sind.

Neuroplastizität und die Rolle von Myelin

Jede Bewegung, jeder Gedanke und jedes Gefühl basiert auf elektrischen Impulsen, die durch die Nervenfasern unseres Gehirns fließen. Diese Impulse werden durch eine Schicht namens Myelin verstärkt, die die Nervenfasern umgibt und ihre Signalstärke, Geschwindigkeit und Genauigkeit erhöht.

Vertikalisierung als Schlüsselelement

Vertikalisierung spielt eine zentrale Rolle im 24h-Konzept, da das Gehirn in aufrechter Position seine maximale Funktionalität entfaltet. Durch verschiedene Stufen der Vertikalisierung – von der Sitzposition bis hin zum Stand – wird der Aktivierungsgrad des Gehirns erhöht, was die Reaktionsfähigkeit und Wahrnehmung verbessert.

Stufen der Vertikalisierung:

  • Sitzbett und Sitzpositionen am Bett.
  • Rollstuhl (in 90° Aufrichtung) bis hin zum Stehen.
  • Regelmäßiges Aufrichten zur Aktivierung der kognitiven Funktionen.

Mobilisierung einer Patientin im Wachkoma unter Anwendung von Bewegungsabläufen der Kinästhetik | © ZBI Gruppe

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Zusammenarbeit im Team: Der Schlüssel zum Erfolg

Die gemeinsame Arbeit aller Beteiligten ist der zentrale Faktor, um die maximalen Therapieerfolge zu erzielen. Nur wenn alle am Pflegeprozess beteiligten Personen – von den Pflegekräften über die Therapeuten bis hin zu den Angehörigen – Hand in Hand arbeiten, kann das volle Potenzial des 24h-Konzeptes ausgeschöpft werden.

Die Rolle der ZBI Gruppe in Berlin und Hamburg

In den Zentren der ZBI Gruppe in Berlin und Hamburg wird das 24h-Konzept aktiv gelebt. Hier arbeiten Pflegekräfte, Therapeuten und Angehörige gemeinsam daran, die bestmögliche Betreuung für die Klienten sicherzustellen und ihre Lebensqualität kontinuierlich zu verbessern.

Schlüsselaspekte der Arbeit bei ZBI:

  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Interesse des Klienten.
  • Fokus auf kontinuierliches Lernen und Anpassung der Therapiemaßnahmen.
  • Ganzheitliche Betreuung, die den gesamten Tagesablauf umfasst.

Fazit: Neuroplastizität und das 24h-Konzept

Das 24h-Konzept bietet einen effektiven Rahmen, um die Neuroplastizität des Gehirns in der neurologischen Langzeitrehabilitation optimal zu nutzen. Durch die konsequente und einheitliche Anwendung der therapeutischen Prinzipien können signifikante Fortschritte in der motorischen und kognitiven Rehabilitation erzielt werden.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

  • Neurogenese und Myelinbildung als Grundlage für die Gehirnplastizität.
  • Vertikalisierung zur Aktivierung der kognitiven Funktionen.
  • Interdisziplinäre Teamarbeit als Basis für den Erfolg des 24h-Konzeptes.

Das Engagement und die Kompetenz der ZBI Gruppe machen es möglich, dass Klienten in Berlin und Hamburg durch die Anwendung des 24h-Konzeptes die bestmögliche Unterstützung auf ihrem Weg zur Wiedererlangung ihrer Fähigkeiten erhalten.


FAQ

Was ist das 24h-Konzept in der neurologischen Langzeitrehabilitation?

Das 24h-Konzept ist ein Ansatz, der darauf abzielt, den Lernprozess und die Rehabilitation von Klienten rund um die Uhr zu fördern. Es bedeutet, dass therapeutische Maßnahmen kontinuierlich und konsistent über den gesamten Tagesverlauf hinweg durchgeführt werden, um die Neuroplastizität des Gehirns optimal zu unterstützen.

Wie unterstützt das 24h-Konzept die Neuroplastizität des Gehirns?

Das 24h-Konzept fördert die Neuroplastizität, indem es dem Gehirn kontinuierlich Reize und Lernangebote bietet. Regelmäßige kognitive und motorische Aktivitäten sowie therapeutische Maßnahmen helfen, neue neuronale Verbindungen zu schaffen und bestehende zu stärken, was die Regeneration und Anpassungsfähigkeit des Gehirns verbessert.

Welche Rolle spielt die Vertikalisierung im 24h-Konzept?

Die Vertikalisierung, also das Aufrichten des Körpers in verschiedene Positionen, spielt eine zentrale Rolle im 24h-Konzept, da das Gehirn in aufrechter Position besser funktioniert. Die Stufen der Vertikalisierung – vom Sitzen bis zum Stehen – tragen dazu bei, die kognitive Funktion und Wahrnehmung zu aktivieren und zu verbessern.

Warum ist interdisziplinäre Zusammenarbeit wichtig für den Erfolg des 24h-Konzeptes?

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften, Therapeuten und Angehörigen ist entscheidend, um einheitliche und kontinuierliche Therapiemaßnahmen sicherzustellen. Nur durch eine koordinierte Teamarbeit kann der bestmögliche Rehabilitationsverlauf erreicht werden, da jeder Beteiligte zum Erfolg des ganzheitlichen Ansatzes beiträgt.

Wie wirkt sich das 24h-Konzept auf die Lebensqualität der Klienten aus?

Durch die kontinuierliche Förderung der Rehabilitation und die Anpassung der Maßnahmen an die individuellen Bedürfnisse der Klienten hilft das 24h-Konzept, motorische und kognitive Fähigkeiten wiederzuerlangen oder zu verbessern. Dies führt zu einer gesteigerten Selbstständigkeit und einer besseren Lebensqualität.


Zum Autor:

Jan-Christoph Schultz

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