Bronchitis

Definition:

Bronchitis ist eine Erkrankung, bei der die Schleimhäute der Bronchien, also der großen Atemwege der Lunge, entzündet sind. Dies führt zu einer verstärkten Schleimproduktion, Husten und Atembeschwerden.

Arten der Bronchitis:

1. Akute Bronchitis:
   • Eine kurzfristige Entzündung der Bronchien, die meist durch eine virale Infektion der oberen Atemwege verursacht wird. Die akute Bronchitis tritt häufig in Verbindung mit Erkältungen oder Grippe auf und klingt in der Regel nach ein bis zwei Wochen ab.
2. Chronische Bronchitis:
   • Eine langfristige Entzündung der Bronchien, die mindestens drei Monate im Jahr und über zwei aufeinanderfolgende Jahre hinweg besteht. Sie ist häufig mit Rauchen oder längerer Exposition gegenüber Schadstoffen verbunden und wird als Teil der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) betrachtet.

Ursachen der Bronchitis:

1. Virale Infektionen:
   • Die meisten akuten Bronchitisfälle werden durch Viren verursacht, insbesondere durch Erkältungs- oder Grippeviren. Eine bakterielle Infektion kann in seltenen Fällen ebenfalls eine akute Bronchitis auslösen.
2. Rauchen:
   • Rauchen ist die häufigste Ursache für chronische Bronchitis. Das Einatmen von Tabakrauch reizt und schädigt die Atemwege, was zu einer anhaltenden Entzündung führt.
3. Luftverschmutzung und Schadstoffe:
   • Langfristiges Einatmen von Schadstoffen wie Feinstaub, Chemikalien oder giftigen Gasen kann die Bronchien reizen und zu einer chronischen Bronchitis führen.
4. Allergene:
   • Bei einigen Menschen kann eine Bronchitis durch Allergene wie Staub, Pollen oder Tierhaare ausgelöst werden.
5. Andere Risikofaktoren:
   • Personen mit geschwächtem Immunsystem, Asthma oder bestehenden Lungenerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, an Bronchitis zu erkranken.

Symptome der akuten Bronchitis:

1. Husten:
   • Ein hartnäckiger Husten, der oft trocken beginnt, aber später produktiv wird, das heißt, mit Auswurf von Schleim verbunden ist.
2. Schleimbildung:
   • Die Schleimhäute der Bronchien produzieren verstärkt Schleim, der entweder klar, gelblich oder grünlich sein kann. Ein eitriger Schleim deutet auf eine bakterielle Infektion hin.
3. Atembeschwerden:
   • Bei einer Entzündung der Bronchien können die Atemwege verengt sein, was zu Atemnot oder einem pfeifenden Geräusch beim Ausatmen (Giemen) führt.
4. Halsschmerzen und Heiserkeit:
   • Vor allem zu Beginn einer Bronchitis kann es zu Halsschmerzen und Heiserkeit kommen, wenn die Entzündung auch die oberen Atemwege betrifft.
5. Fieber und Abgeschlagenheit:
   • Leichtes Fieber, Kopfschmerzen und allgemeine Erschöpfung sind häufige Begleiterscheinungen einer akuten Bronchitis.

Symptome der chronischen Bronchitis:

1. Anhaltender Husten:
   • Ein ständiger Husten, der besonders morgens auftritt und mit Auswurf von Schleim verbunden ist, ist das Hauptsymptom der chronischen Bronchitis.
2. Atemnot:
   • Mit fortschreitender Erkrankung treten Atembeschwerden häufiger auf, insbesondere bei körperlicher Anstrengung. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Atemwege durch Schleim und Entzündung verengt sind.
3. Zunahme von Infektionen:
   • Menschen mit chronischer Bronchitis neigen zu häufigen Atemwegsinfektionen, da die entzündeten Atemwege anfälliger für Bakterien und Viren sind.
4. Müdigkeit und Schwäche:
   • Aufgrund der eingeschränkten Lungenfunktion kann chronische Bronchitis zu ständiger Müdigkeit und einer verminderten Leistungsfähigkeit führen.

Diagnose:

1. Anamnese und körperliche Untersuchung:
   • Der Arzt befragt den Patienten zu seinen Symptomen, insbesondere zum Husten, und führt eine körperliche Untersuchung durch, bei der er die Lunge mit einem Stethoskop abhört.
2. Röntgen des Brustkorbs:
   • Ein Röntgenbild der Lunge kann helfen, andere Erkrankungen wie eine Lungenentzündung auszuschließen und den Zustand der Lungen und Bronchien zu beurteilen.
3. Lungenfunktionstest (Spirometrie):
   • Bei Verdacht auf eine chronische Bronchitis oder COPD kann ein Lungenfunktionstest durchgeführt werden, um das Ausmaß der Atemwegsverengung zu messen.
4. Sputumtest:
   • Bei produktivem Husten kann eine Sputumprobe (Schleim) entnommen und auf Bakterien oder andere Krankheitserreger untersucht werden.

Behandlung der akuten Bronchitis:

1. Ruhe und Flüssigkeitszufuhr:
   • Ruhe und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind wichtig, um die Heilung zu unterstützen und den Schleim zu lösen.
2. Hustenlöser und schleimlösende Medikamente:
   • Schleimlösende Medikamente (Expektorantien) können helfen, den Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen und das Abhusten zu erleichtern.
3. Schmerz- und Fiebermittel:
   • Paracetamol oder Ibuprofen können helfen, Fieber zu senken und Schmerzen wie Kopfschmerzen oder Halsschmerzen zu lindern.
4. Vermeiden von Reizstoffen:
   • Reizstoffe wie Rauch oder starke Gerüche sollten vermieden werden, um die Atemwege nicht zusätzlich zu belasten.
5. Antibiotika:
   • Antibiotika werden nur dann verschrieben, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt, da die meisten Fälle von akuter Bronchitis durch Viren verursacht werden.

Behandlung der chronischen Bronchitis:

1. Raucherentwöhnung:
   • Die wichtigste Maßnahme bei chronischer Bronchitis ist der sofortige Verzicht auf das Rauchen. Dies kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Symptome lindern.
2. Inhalative Medikamente:
   • Bronchodilatatoren (inhalative Medikamente) erweitern die Atemwege und erleichtern die Atmung. Kortikosteroide können Entzündungen in den Bronchien reduzieren.
3. Lungenrehabilitation:
   • Ein Programm aus Atemübungen, körperlichem Training und Ernährungsberatung kann helfen, die Lungenfunktion zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern.
4. Sauerstofftherapie:
   • Bei schwerer chronischer Bronchitis kann eine Sauerstofftherapie erforderlich sein, um die Sauerstoffversorgung des Körpers zu verbessern.
5. Schutz vor Infektionen:
   • Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken werden empfohlen, um Atemwegsinfektionen vorzubeugen, die die chronische Bronchitis verschlimmern können.