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Glossar

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Dialyse

Definition:

Dialyse ist ein Verfahren, das die Funktion der Nieren ersetzt, indem es das Blut filtert und Giftstoffe, überschüssige Flüssigkeit und Elektrolyte entfernt. Sie wird angewendet, wenn die Nieren nicht mehr in der Lage sind, ihre normale Funktion zu erfüllen, wie bei akutem oder chronischem Nierenversagen.

Arten der Dialyse:

  1. Hämodialyse:
    • Verfahren: Das Blut wird durch ein Dialysegerät außerhalb des Körpers gefiltert. Dabei fließt das Blut durch einen Filter (Dialysator), der Abfallstoffe und überschüssiges Wasser entfernt.
    • Dauer: In der Regel drei- bis viermal pro Woche, jeweils für etwa vier Stunden.
    • Ort: Kann in einem Dialysezentrum oder, in speziellen Fällen, zu Hause durchgeführt werden.
    • Zugang: Ein Gefäßzugang wird entweder durch eine Arteriovenöse Fistel, einen Shunt oder einen Katheter gelegt.
  2. Peritonealdialyse:
    • Verfahren: Die Blutreinigung erfolgt im Bauchraum durch die Verwendung des Bauchfells (Peritoneum) als Filtermembran. Eine Dialyselösung wird in die Bauchhöhle eingeführt und nimmt Abfallstoffe auf, bevor sie wieder abgelassen wird.
    • Arten:
      • Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD): Der Patient wechselt die Dialyselösung manuell mehrmals am Tag.
      • Automatisierte Peritonealdialyse (APD): Eine Maschine übernimmt den Wechsel der Dialyselösung während der Nacht.
    • Vorteil: Kann zu Hause durchgeführt werden, und die Patienten sind mobiler.

Indikationen für Dialyse:

Dialyse wird notwendig, wenn die Nieren nicht mehr in der Lage sind, Abfallstoffe und Flüssigkeiten ausreichend aus dem Blut zu entfernen. Typische Gründe sind:

  • Chronische Niereninsuffizienz: Wenn die Nierenfunktion dauerhaft auf unter 10-15 % der normalen Kapazität gesunken ist.
  • Akutes Nierenversagen: Plötzliches Versagen der Nierenfunktion, z. B. infolge einer schweren Infektion oder eines Traumas.
  • Entfernung von Giftstoffen: Bei bestimmten Vergiftungen oder Überdosierungen von Medikamenten.

Funktionsweise der Dialyse:

  • Blutreinigung: Abfallprodukte wie Harnstoff und Kreatinin sowie überschüssiges Wasser werden aus dem Blut entfernt.
  • Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt: Die Dialyse korrigiert Ungleichgewichte von Elektrolyten wie Kalium, Natrium und Kalzium und hilft, den pH-Wert des Blutes zu regulieren.

Ablauf der Hämodialyse:

  1. Blutfluss: Das Blut wird durch einen Zugang (meist eine Fistel oder ein Katheter) aus dem Körper geleitet und durch das Dialysegerät gepumpt.
  2. Filtration: Im Dialysator (dem künstlichen Filter) passiert das Blut eine semipermeable Membran, die Abfallstoffe und überschüssiges Wasser entfernt.
  3. Rückführung: Das gereinigte Blut wird dann wieder in den Körper zurückgeführt.
  4. Überwachung: Während der Dialyse werden die Vitalfunktionen, der Blutdruck und die Blutwerte kontinuierlich überwacht.

Risiken und Komplikationen:

  • Blutdruckabfall (Hypotonie): Ein häufiger Nebeneffekt, besonders bei der Hämodialyse, da große Mengen Flüssigkeit entfernt werden.
  • Infektionen: Insbesondere bei der Peritonealdialyse kann es zu Bauchfellentzündungen (Peritonitis) kommen.
  • Thrombosen oder Blutgerinnsel: Können sich im Gefäßzugang (Fistel oder Katheter) bilden.
  • Muskelkrämpfe: Durch Veränderungen des Elektrolythaushalts während der Dialyse können Krämpfe auftreten.
  • Mangelerscheinungen: Da die Dialyse auch nützliche Stoffe aus dem Blut entfernt, können Patienten Mängel an Vitaminen und Mineralstoffen erleiden.
Typ des Begriffes: definition
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