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Glossar

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Gicht

Definition:

Gicht ist eine Form von Arthritis, bei der sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablagern und Entzündungen sowie starke Schmerzen verursachen. Sie tritt meist plötzlich und episodisch auf, häufig in einem Gelenk (akuter Gichtanfall), kann aber bei chronischem Verlauf mehrere Gelenke betreffen und dauerhafte Schäden verursachen.

Ursachen:

Die Hauptursache von Gicht ist ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut, was zu der Bildung von Harnsäurekristallen in den Gelenken führt. Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen, die in bestimmten Lebensmitteln und auch natürlich im Körper vorkommen.

  • Überproduktion von Harnsäure: Der Körper produziert zu viel Harnsäure, was zu einem Anstieg der Harnsäurekonzentration im Blut führt.
  • Verminderte Ausscheidung: Die Nieren scheiden nicht genug Harnsäure aus, was zu einem Anstieg des Harnsäurespiegels führt.

Risikofaktoren:

  1. Ernährung:
    • Purinreiche Lebensmittel wie rotes Fleisch, Meeresfrüchte, Innereien, Alkohol (besonders Bier) und zuckerreiche Getränke erhöhen das Risiko für Gichtanfälle.
  2. Genetik:
    • Familiäre Veranlagung spielt eine große Rolle bei der Entstehung von Gicht. Personen mit einer genetischen Prädisposition haben ein höheres Risiko, erhöhte Harnsäurespiegel zu entwickeln.
  3. Medikamente:
    • Bestimmte Medikamente, wie Diuretika (Entwässerungsmittel) oder Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, können die Harnsäureausscheidung beeinträchtigen.
  4. Stoffwechselstörungen:
    • Adipositas, Diabetes und andere Stoffwechselstörungen sind eng mit einem erhöhten Harnsäurespiegel verbunden.
  5. Nierenprobleme:
    • Erkrankungen der Nieren, die die Ausscheidung von Harnsäure behindern, erhöhen das Risiko für Gicht.

Symptome:

Gicht äußert sich häufig durch akute und schmerzhafte Entzündungen eines Gelenks. Typische Symptome sind:

  • Plötzlicher, starker Schmerz: Ein Gichtanfall tritt oft plötzlich und nachts auf, häufig im großen Zeh (Podagra), aber auch andere Gelenke wie Knie, Sprunggelenke oder Ellenbogen können betroffen sein.
  • Rötung und Schwellung: Das betroffene Gelenk ist geschwollen, gerötet, warm und äußerst berührungsempfindlich.
  • Bewegungseinschränkung: Der Schmerz kann die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks stark einschränken.
  • Häufige Anfälle: Unbehandelt können die Gichtanfälle häufiger und intensiver werden und im chronischen Verlauf mehrere Gelenke betreffen (chronische Gicht).

Diagnose:

Die Diagnose von Gicht wird durch eine Kombination von klinischen Symptomen, Bluttests und bildgebenden Verfahren gestellt.

  1. Anamnese und körperliche Untersuchung: Die typische Schmerzlokalisation und das plötzliche Auftreten eines Gichtanfalls liefern erste Hinweise.
  2. Bluttests: Ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut (Hyperurikämie) unterstützt die Diagnose, ist jedoch nicht immer eindeutig, da manche Patienten normale Werte während eines Anfalls haben können.
  3. Gelenkflüssigkeitsanalyse: Der Nachweis von Harnsäurekristallen in der Gelenkflüssigkeit ist ein sicheres Diagnosekriterium.
  4. Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahmen oder Ultraschall können zur Beurteilung des Ausmaßes von Gelenkschäden oder Ablagerungen von Harnsäurekristallen beitragen.

Behandlung:

Die Behandlung von Gicht zielt darauf ab, akute Anfälle zu lindern und zukünftige Anfälle zu verhindern. Sie besteht aus kurzfristigen Maßnahmen zur Schmerzlinderung und langfristigen Strategien zur Senkung des Harnsäurespiegels.

  1. Akutbehandlung:
    • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Medikamente wie Ibuprofen oder Naproxen werden zur Schmerzlinderung und zur Reduktion der Entzündung eingesetzt.
    • Colchicin: Ein Medikament, das die Entzündungsreaktion auf die Harnsäurekristalle unterdrückt und besonders in den ersten 24 Stunden eines Gichtanfalls wirksam ist.
    • Kortikosteroide: In schweren Fällen oder wenn andere Medikamente nicht wirksam sind, können Kortikosteroide wie Prednisolon eingesetzt werden.
  2. Langfristige Behandlung:
    • Harnsäuresenkende Medikamente: Allopurinol und Febuxostat werden verwendet, um die Harnsäureproduktion zu senken und zukünftige Gichtanfälle zu verhindern.
    • Lebensstiländerungen: Eine purinarme Ernährung, Gewichtsreduktion und eine Reduktion des Alkoholkonsums tragen dazu bei, das Risiko von Gichtanfällen zu verringern.
    • Hydratation: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Nierenfunktion und fördert die Ausscheidung von Harnsäure.
Typ des Begriffes: definition
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