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Hypoxie 

bezeichnet einen Zustand, bei dem Gewebe oder Organe unzureichend mit Sauerstoff versorgt werden – trotz meist normaler Durchblutung. Sie ist ein medizinischer Notfall, wenn lebenswichtige Organe wie Gehirn oder Herz betroffen sind, und kann unbehandelt zu schwerwiegenden Schäden führen.

Formen der Hypoxie:

  1. Hypoxämische Hypoxie
    • Ursache: Zu wenig Sauerstoff im Blut (z. B. bei Lungenerkrankungen, Höhenaufenthalt)
  2. Anämische Hypoxie
    • Ursache: Zu wenig Hämoglobin zur Sauerstoffbindung (z. B. bei Blutarmut)
  3. Zirkulatorische (stagnierende) Hypoxie
    • Ursache: Sauerstoffreiches Blut wird nicht ausreichend transportiert (z. B. bei Herzversagen, Schock)
  4. Histotoxische Hypoxie
    • Ursache: Zellen können den Sauerstoff nicht verwerten (z. B. bei Vergiftungen wie mit Cyanid)

Ursachen:

  • Atemwegserkrankungen (z. B. COPD, Asthma, Pneumonie)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinsuffizienz)
  • Höhenluft (geringer Sauerstoffpartialdruck)
  • Anämie (z. B. Eisenmangel, Blutverlust)
  • Vergiftungen (z. B. Kohlenmonoxid)
  • Schwere Infektionen oder Schockzustände

Symptome:

  • Atemnot (Dyspnoe)
  • Schnelle Atmung (Tachypnoe)
  • Blasse oder bläuliche Haut (Zyanose)
  • Unruhe, Angst, Verwirrtheit
  • Konzentrationsstörungen
  • Bewusstseinsveränderungen bis zur Bewusstlosigkeit
  • Kaltschweißigkeit, erhöhter Puls

Diagnostik:

  • Pulsoxymetrie: Sauerstoffsättigung im Blut (normal: 95–100 %)
  • Blutgasanalyse: Genaue Messung von pO₂, pCO₂ und pH
  • Klinische Beobachtung: Atmung, Hautfarbe, neurologischer Status
  • Ursachensuche: EKG, Röntgen, Laboruntersuchungen

Therapie:

  • Ursachenbehandlung (z. B. Infektbehandlung, Bluttransfusion, Herztherapie)
  • Sauerstoffgabe (über Maske oder Nasensonde)
  • Atemunterstützung: z. B. CPAP, invasive Beatmung bei schwerer Hypoxie
  • Lagerung: Oberkörper hoch, ggf. Atemerleichternde Positionen
  • Medikamentöse Therapie: z. B. Bronchodilatatoren, Diuretika, je nach Ursache

Pflegeaspekte:

  • Engmaschige Kontrolle der Vitalzeichen und der Sauerstoffsättigung
  • Beobachtung auf Verschlechterung (z. B. zunehmende Atemnot, Unruhe, Bewusstseinseintrübung)
  • Sauerstofftherapie sicher anwenden (inkl. Hautbeobachtung, Befeuchtung, Hygiene)
  • Psychische Begleitung bei Luftnot und Angst
  • Förderung der selbstständigen Atmung durch Atemübungen, Lippenbremse
Typ des Begriffes: definition
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