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Glossar

Kortison

Definition:

Kortison ist ein Steroidhormon, das der Körper aus dem Hormon Cortisol herstellt. In der Medizin wird es synthetisch hergestellt und in verschiedenen Formen, wie Tabletten, Injektionen, Cremes oder Nasensprays, zur Behandlung entzündlicher Prozesse und allergischer Reaktionen verwendet. Kortison wirkt, indem es Entzündungen im Körper hemmt und das Immunsystem unterdrückt. Es verhindert die Freisetzung von Botenstoffen, die für die Entzündungsreaktion verantwortlich sind, und reduziert so Schwellungen, Rötungen, Schmerzen und allergische Reaktionen. Kortison hat zudem die Fähigkeit, die Immunantwort zu verringern, was bei Autoimmunerkrankungen von Vorteil ist.

Anwendungsgebiete von Kortison:

Kortison wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt, bei denen Entzündungen und eine überaktive Immunreaktion eine Rolle spielen:

  1. Entzündliche Erkrankungen:
    • Rheumatoide Arthritis: Kortison hilft, Gelenkschmerzen, Schwellungen und Entzündungen zu lindern.
    • Asthma: Kortison wird als Inhalationspräparat verwendet, um die Atemwege zu erweitern und Entzündungen der Bronchien zu reduzieren.
    • Entzündliche Darmerkrankungen: Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wird Kortison zur Linderung von Entzündungen im Darm eingesetzt.
  2. Allergische Reaktionen:
    • Allergisches Asthma und Heuschnupfen: Kortisonpräparate wie Nasensprays oder Inhalatoren werden verwendet, um allergische Symptome wie verstopfte Nase oder Atembeschwerden zu lindern.
    • Anaphylaxie: In akuten Notfällen wird Kortison als Injektion verabreicht, um eine lebensbedrohliche allergische Reaktion zu behandeln.
  3. Autoimmunerkrankungen:
    • Lupus erythematodes: Kortison unterdrückt das Immunsystem, um die Zerstörung von gesundem Gewebe durch die körpereigene Immunabwehr zu verhindern.
    • Multiple Sklerose: Bei Schüben kann Kortison Entzündungen im zentralen Nervensystem verringern und Symptome lindern.
  4. Hauterkrankungen:
    • Ekzeme und Psoriasis: Kortison wird in Form von Cremes oder Salben zur Reduktion von Hautentzündungen und Juckreiz eingesetzt.
  5. Hormonelle Störungen:
    • Nebenniereninsuffizienz: Bei Patienten, die nicht genügend Kortisol produzieren, wird Kortison als Ersatztherapie verabreicht.

Verabreichungsformen:

Kortison kann in verschiedenen Formen verabreicht werden, je nach Erkrankung und Behandlungsziel:

  1. Tabletten:
    • Bei systemischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder entzündlichen Darmerkrankungen wird Kortison oral in Form von Tabletten eingenommen. Diese Form wirkt im gesamten Körper.
  2. Injektionen:
    • In akuten Fällen, wie bei schweren Allergien, Gelenkentzündungen oder Autoimmunerkrankungen, wird Kortison per Injektion verabreicht. Es kann in Gelenke, Muskeln oder intravenös injiziert werden, um eine schnelle Wirkung zu erzielen.
  3. Inhalation:
    • Bei Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen wird Kortison als Inhalationsspray verwendet, um die entzündeten Atemwege gezielt zu behandeln.
  4. Cremes und Salben:
    • Bei Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Psoriasis wird Kortison topisch angewendet, um lokal Entzündungen und Juckreiz zu lindern.
  5. Nasenspray:
    • Zur Behandlung von allergischem Schnupfen oder Nasenpolypen wird Kortison als Nasenspray eingesetzt.

Nebenwirkungen von Kortison:

Trotz seiner Wirksamkeit kann Kortison bei langfristiger oder hochdosierter Anwendung verschiedene Nebenwirkungen verursachen, die von der Art der Anwendung abhängen:

  1. Gewichtszunahme:
    • Kortison kann zu einer verstärkten Wassereinlagerung und einem gesteigerten Appetit führen, was zu Gewichtszunahme und manchmal zu einer Umverteilung des Körperfetts (Cushing-Syndrom) führt.
  2. Osteoporose:
    • Längerfristige Anwendung von Kortison kann die Knochendichte verringern und das Risiko für Knochenbrüche erhöhen.
  3. Bluthochdruck und Diabetes:
    • Kortison kann den Blutzuckerspiegel erhöhen und den Blutdruck beeinflussen, was das Risiko für Diabetes und Bluthochdruck erhöht.
  4. Immunsuppression:
    • Da Kortison das Immunsystem unterdrückt, kann es die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen.
  5. Hautprobleme:
    • Langfristige Anwendung von Kortison auf der Haut kann zu Hautverdünnung, Dehnungsstreifen und schlechter Wundheilung führen.
  6. Stimmungsschwankungen:
    • Einige Patienten berichten von Stimmungsschwankungen, Nervosität oder Schlaflosigkeit bei längerer Einnahme von Kortison.
Typ des Begriffes: definition
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