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Hirninfarkt

(auch: ischämischer Schlaganfall) bezeichnet eine akute Durchblutungsstörung im Gehirn. Dadurch erhalten die Nervenzellen keinen Sauerstoff und keine Nährstoffe mehr – sie beginnen innerhalb weniger Minuten zu sterben. Je nach betroffener Hirnregion treten unterschiedliche neurologische Ausfälle auf.

Ursachen:

  1. Thrombotisch:
    • Verschluss eines Hirngefäßes durch ein lokales Blutgerinnsel (Thrombus), meist infolge von Arteriosklerose.
  2. Embolisch:
    • Blutgerinnsel aus dem Herzen oder den Halsarterien (z. B. bei Vorhofflimmern) wird ins Gehirn gespült und verstopft dort ein Gefäß.
  3. Hypoperfusion:
    • Starker Blutdruckabfall oder Kreislaufschock führt zu verminderter Durchblutung des Gehirns.

Symptome (plötzlicher Beginn):

  • Halbseitige Lähmung (Hemiparese oder Hemiplegie)
  • Sprachstörungen (Aphasie)
  • Gesichtsfeldausfälle
  • Sehstörungen (Doppelbilder, Blindheit auf einem Auge)
  • Schwindel, Koordinations- oder Gleichgewichtsstörungen
  • Bewusstseinsveränderungen
  • Plötzliche, starke Kopfschmerzen (seltener)

👉 Merksatz für Laien:FAST

  • F – Gesicht (Face):
    Lächeln lassen. Hängt ein Mundwinkel? → Verdacht auf Lähmung.
  • A – Arme (Arms):
    Beide Arme heben lassen. Sinkt ein Arm ab? → Warnzeichen.
  • S – Sprache (Speech):
    Einfachen Satz nachsprechen lassen. Verwaschene Sprache? → Sprachstörung möglich.
  • T – Zeit (Time):
    Keine Zeit verlieren! Sofort Notruf 112 wählen. Jede Minute zählt.

Diagnostik:

  • CT oder MRT des Schädels zur Unterscheidung zwischen Hirninfarkt und Hirnblutung
  • Doppler-/Duplexsonografie der Halsgefäße
  • EKG & Echokardiografie zur Suche nach kardialer Emboliequelle
  • Blutuntersuchungen (Gerinnung, Blutzucker, Entzündungswerte)

Therapie (zeitkritisch!):

  1. Akutbehandlung (innerhalb von 4,5 Stunden nach Symptombeginn):
    • Lysetherapie: Auflösung des Gerinnsels durch Medikamente
    • Thrombektomie: Mechanische Entfernung des Gerinnsels über einen Katheter
  2. Allgemeine Maßnahmen:
    • Stabilisierung von Kreislauf, Atmung und Blutzucker
    • Blutdruckkontrolle
    • Thrombose- und Pneumonieprophylaxe
  3. Sekundärprävention:
    • Blutverdünner (z. B. ASS)
    • Behandlung von Risikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes, Cholesterin)
    • Lebensstiländerung (Nichtrauchen, Bewegung, gesunde Ernährung)
Typ des Begriffes: definition
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