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COPD » Krankheitsbild, Diagnose & Versorgung

  • Erstellt von Lars Dufeldt
  • Fachwissen außerklinische Beatmung und Intensivpflege

Rund 80-90% aller COPD erkrankten Menschen sind oder waren Langzeitraucher. Diese erschreckend hohe Zahl ist ein Fakt und kann nicht unter den Tisch gekehrt werden. Doch was bedeutet die Diagnose COPD genau und warum sind schon fünf bis zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland betroffen?

COPD - chronisch-obstruktive Lungenerkrankung: Krankheitsbild & Pflege

„Das ist doch nur Raucherhusten“ – mit dieser Aussage wimmeln langjährige Raucher gerne ihren starken Husten oder Kurzatmigkeit ab. Dass es sich dabei aber mit hoher Wahrscheinlichkeit um COPD handelt, wissen wohl die wenigsten. Auch wenn Rauchen als die Hauptursache für diese chronisch obstruktive Lungenerkrankung genannt wird, gibt es noch andere Ursachen. Wie man die Krankheit erkennt, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und wie sich die Pflege bei COPD gestaltet, erfahrt ihr hier.

eine Person hält eine Zigarette

Rauchen kann COPD verursachen | © ZBI Gruppe

Inhaltsverzeichnis

 


Was ist COPD?

COPD ist die Abkürzung für chronic obstructive pulmonary disease und beschreibt eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Chronisch bedeutet, dass es sich um eine dauerhafte, also lebenslange, Erkrankung handelt. COPD ist aktuell nicht heilbar, lediglich der Krankheitsverlauf kann mit frühzeitiger Diagnose verlangsamt werden. Obstruktiv beschreibt eine Verengung der Atemwege.

Grundlegend sind zwei Hauptformen zu nennen:

  • COPD mit chronischer Bronchitis: eine Entzündung und Verdickung der Bronchialwände und eine deutlich erhöhte Schleimproduktion, welche die Atemwege verengt.
  • COPD mit Lungenemphysem: eine irreversible Erweiterung und Schädigung der Bronchiolen und der mit ihnen verbundenen Alveolen (die kleinen Luftbläschen in der Lunge, die für den Gasaustausch verantwortlich sind). Diese Schädigung führt dazu, dass sich die Wände zwischen den Alveolen auflösen, wodurch größere, aber weniger effiziente Luftblasen entstehen. Die Lunge überbläht damit krankhaft.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit – in Deutschland wird die Zahl der Betroffenen auf 6,8 Millionen Menschen geschätzt - Tendenz weiter steigend. Die Lungenkrankheit COPD gilt bereits heute als die dritthäufigste Todesursache. [1]

Wichtig: COPD wird oft mit anderen Krankheiten wie Asthma oder Herzinsuffizienz verwechselt oder dass sie aus einer Kombination von zwei Haupterkrankungen resultiert: chronischer Bronchitis und Lungenemphysem. Beide Erkrankungen tragen zur Entwicklung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung bei, aber COPD selbst wird als eine separate und eigenständige Diagnose betrachtet.

Wer ist von COPD betroffen?

Aktives Rauchen ist die Hauptursache der COPD. Daher wird dieses Krankheitsbild auch als „Raucherlunge“ bezeichnet. Ebenso ist passives Rauchen gefährlich, da die Inhaltsstoffe ebenfalls aufgenommen werden. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass der Konsum von E-Zigaretten und verwandten Produkten, wie Tabakerhitzern und Nikotinbeutel, ebenso zu einem erhöhten COPD-Risiko führt. [2]

Neben dem Rauchen trägt eine dauerhafte oder wiederholte Aussetzung gegenüber Luftschadstoffen wie berufsbedingten Schadstoffen, Hausstaub, Abgase und Außenluftverschmutzung (Feinstaub) zum Risiko einer COPD bei. Diese Schadstoffe lösen ähnliche chronische Entzündungsreaktionen in den Lungen aus und verschärfen die Symptome bei Betroffenen. Genetische Faktoren, insbesondere der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel, spielen zwar eine seltenere, aber bedeutende Rolle bei der Entstehung der Krankheit, indem sie die natürliche Abwehr der Lunge gegen Schädigungen schwächen. Weitere Risikofaktoren umfassen häufige Lungeninfektionen in der Kindheit, die zu langfristigen Schäden am Lungengewebe führen können.

Leider bleibt es im Verlauf nicht nur bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung allein. Es kann durchaus sein, dass weitere Erkrankungen für den Betroffenen entstehen, welche aus der Lungenkrankheit COPD resultieren. Hierzu gehören unter anderem kardiovaskuläre Erkrankungen, Depressionen, Osteoporose und Niereninsuffizienzen.

COPD: Symptome und Anzeichen

COPD ist sehr schwer zu erkennen, da die Anzeichen auch leicht mit anderen Lungenerkrankungen verwechselt werden können.

Besonders bei (ehemaligen) rauchenden Personen oder Menschen, die mit Schadstoffen zu tun haben, sind langanhaltender Husten, Atemnot bei körperlicher Anstrengung und häufige Atemwegsinfektionen sowie Auswurf ernstzunehmende Warnsignale. Die AHA-Methode, ein Akronym für die Symptome Atemnot, Husten und Auswurf, ist eine einfache Merkhilfe, die bei der Früherkennung einer chronisch obstruktiven Lungenkrankheit hilfreich sein kann. Diese Methode betont die drei Hauptsymptome der Erkrankung:

  • Atemnot: Im Anfangsstadium tritt Kurzatmigkeit nur bei körperlicher Belastung auf, im späteren Verlauf auch in Ruhe.
  • Husten: Anhaltender Husten ist ein häufiges Symptom von COPD. Der Husten kann trocken oder mit Auswurf sein.
  • Auswurf: COPD-Betroffene produzieren oft zähen Schleim (Auswurf), der beim Husten aus den Lungen kommt. Vor allem morgens kommt es hierbei vermehrt zum Aushusten von Schleim. 

Weitere COPD-Symptome können sein:

  • Engegefühl in der Brust
  • Giemen oder Keuchen, pfeifende Geräusche beim Atmen
  • Gewichtsverlust
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Blaufärbung der Lippen oder Finger (durch die beeinträchtigte Sauerstoffversorgung im Blut)

Wenn eine betroffene Person regelmäßig zwei oder mehr dieser Symptome bemerkt, sollte dies als Signal gesehen werden, einen Arzt aufzusuchen. Während die AHA-Methode (auch AHA-Effekt genannt) ein nützliches Werkzeug zur Sensibilisierung für die Symptome von COPD ist, kann nur eine umfassende medizinische Untersuchung eine genaue Diagnose stellen. Daher spielen Hausärzte eine zentrale Rolle bei der Früherkennung der Erkrankung.

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Diagnose: Wie wird COPD festgestellt?

Zur Diagnose von COPD wird zuerst in einer Anamnese die Krankheitsgeschichte, die Symptome und der Lebensstil erfasst. Bei der anschließenden Auskultation hört der Arzt mit einem Stethoskop die Atemgeräusche. Damit kann er feststellen, ob es Auffälligkeiten wie pfeifende oder rasselnde Geräusche gibt, die typisch für eine beeinträchtigte Lungenfunktion sind. Die Perkussion, bei der der Arzt leicht auf den Brustkorb klopft, hilft, Unterschiede in den Lungengeräuschen zu erkennen. Diese deuten auf eine Überblähung oder auf andere Veränderungen im Lungengewebe hin.

Danach erfolgt ein Lungenfunktionstest. Hierbei atmet der Patient durch ein Mundstück in ein Spirometer. Dieses Gerät misst, wie viel Luft die Lunge aufnehmen kann und wie schnell die Luft ein- und ausgeatmet wird. Es gibt verschiedene Arten von Lungenfunktionstests, die verschiedene Aspekte der Atemfunktion beurteilen, wie die forcierte Vitalkapazität (FVC) und das forcierte exspiratorische Volumen in der ersten Sekunde (FEV1).

Zusätzlich wird oftmals die Bodyplethysmographie und eine Bestimmung der Diffusionskapazität als weiterführende Diagnostik genutzt. Die Bodyplethysmographie ist eine erweiterte Form der Lungenfunktionsprüfung, die in einer speziellen Kammer durchgeführt wird und genauere Informationen über das Lungenvolumen und den Atemwegswiderstand liefert. Bei der Bestimmung der Diffusionskapazität wird getestet, wie gut Sauerstoff von der eingeatmeten Luft in das Blut übergeht, was Aufschluss über die Effizienz des Gasaustauschs in den Lungen gibt.

Zur Risikobestimmung erfolgt eine standardisierte Abfrage mithilfe eines Fragebogens, zum Beispiel mit dem CAT-Score (COPD Assessment Test). Dieser Fragebogen bewertet Symptome wie Atemnot, Müdigkeit und Husten und deren Auswirkungen auf tägliche Aktivitäten. Zudem dient diese Diagnosemethode auch zur Abgrenzung der COPD zu anderen Lungenerkrankungen, wie beispielsweise der Lungenfibrose.

Ein Patient wird abgeklopft

Perkussion gehört zur Diagnose von COPD | © ZBI Gruppe

COPD-Stadien & Schweregrade

Da COPD eine fortschreitende Lungenerkrankung ist, wird sie in verschiedene Stadien bzw. Schweregrade eingeteilt. Die Beschwerden, aber auch die Behandlung richten sich nach einer 4-stufigen Klassifizierung. Hierfür werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel die Symptome, die Häufigkeit von Exazerbationen (akute Krankheitsschübe bzw. Verschlimmerung) und die Lungenfunktion. Bei dieser ist vor allem der FEV1-Wert (Einsekundenkapazität) ausschlaggebend. Bei diesem Wert zur Bestimmung der Lungenfunktion wird die Menge an Luft gemessen, die eine Person in einer Sekunde ausatmen kann, nachdem er oder sie tief eingeatmet hat.

Die GOLD-Klassifikation („Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease“) nutzt FEV1-Werte zur Einteilung von COPD in vier Schweregrade:

  • GOLD 1 (mild): FEV1-Wert von 80% oder mehr des Normalwerts. In diesem Stadium sind die Symptome oft mild und können übersehen werden.
  • GOLD 2 (moderat): FEV1-Wert zwischen 50% und 79% des Normalwerts. Symptome wie Atemnot und Husten werden deutlicher und beeinträchtigen die täglichen Aktivitäten.
  • GOLD 3 (schwer): FEV1-Wert zwischen 30% und 49% des Normalwerts. Die Atembeschwerden nehmen zu und eine Exazerbation wird häufiger und schwerer.
  • GOLD 4 (sehr schwer): FEV1-Wert von weniger als 30% des Normalwerts. In diesem Stadium sind die Atemwegsbeschränkungen gravierend, und es kommt zu einer signifikanten Beeinträchtigung der Lebensqualität.

COPD: Therapie- und Behandlungsmaßnahmen

Nachdem COPD diagnostiziert und klassifiziert wurde, kann nun die richtige Therapie durch einen Lungenfacharzt begonnen werden. Die Behandlung einer chronisch obstruktiven Erkrankung der Lunge dient ausschließlich dazu, Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Exazerbationen vorzubeugen. Eine Heilung für COPD gibt es aktuell nicht, aber eine Therapie kann die Lebenserwartung erhöhen!

Die Therapie beruht im Wesentlichen auf drei Säulen:

  • Medikamentöse Therapie: Diese Säule umfasst den Einsatz von verschiedenen Arzneimitteln, die darauf abzielen, die Symptome zu lindern und die Lungenfunktion zu verbessern. Dazu gehören Bronchodilatatoren, die die verengten Atemwege erweitern (in Form von Inhalationen), entzündungshemmende Kortikosteroide zur Reduzierung der Entzündung in den Atemwegen (ebenfalls oftmals in Form von Inhalationen) sowie bei Bedarf Antibiotika zur Behandlung von bakteriellen Infektionen, die Exazerbationen auslösen können.
  • Langzeit-Sauerstofftherapie: Hierzu zählt der therapeutische Ansatz der Sauerstofftherapie bei Patienten mit fortgeschrittener COPD und niedrigem Sauerstoffgehalt im Blut. Es zielt darauf ab, eine kontinuierliche Sauerstoffversorgung im Blut zu gewährleisten. Die Verabreichung von Sauerstoff erfolgt in der Regel über eine Atemmaske oder Nasenbrillen, die an ein Sauerstoffgerät angeschlossen sind. Durch die regelmäßige Inhalation von Sauerstoff können Symptome wie Atemnot effektiv gelindert, die Atemmuskulatur entlastet und somit eine weitere Verschlechterung des Gesundheitszustandes gemindert werden.
  • Pneumologische Rehabilitation inklusive Bewegung oder Sport: Die dritte Säule betont die Bedeutung von Lebensstiländerungen. Hier sind insbesondere die Raucherentwöhnung sowie die Vermeidung mit giftigen Chemikalien/Schadstoffen als eine der effektivsten Maßnahmen zur Verlangsamung des Fortschreitens der COPD wichtig. Ebenso wichtig ist eine intensive Aufklärung über das Krankheitsbild, um das Verständnis der Therapien zu erhöhen. Regelmäßige körperliche Aktivität oder spezieller Lungensport sind essenziell, um die Ausdauer und die Kraft der Atemmuskulatur zu stärken. Bewegung verbessert nicht nur die körperliche Fitness und die Atemfunktion, sondern trägt auch zu einem besseren allgemeinen Wohlbefinden bei. Zudem können zur Stärkung der Atemmuskulatur und Verbesserung der Atmung spezielle Atemübungen hilfreich sein. Auch die Ernährungsberatung findet hier eine hohe Bedeutung.

Gerade im Endstadium der CPOD kann es zu einer nicht-invasive (über Maske) Beatmung kommen. Hierbei unterstützt ein Beatmungsgerät die Atmung, um die Atemmuskulatur zu entlasten. Diese oftmals nachts und tagsüber zeitlich begrenzt im Einsatz. Sollten die Zeiten steigen oder die Beatmungseinstellungen steigen, so wird eine invasive (über Trachealkanüle) Beatmung empfohlen. Hierbei wird ein künstlicher Zugang zu Luftröhre geschaffen und eine Trachealkanüle eingesetzt. Die Beatmung erfolgt dann nicht mehr über Mund und Nase, sondern über die Trachealkanüle.

Sportgeräte zum Training der Atemmuskulatur

verschiedene Sportgeräte können zum Training der Atemmuskulatur eingesetzt werden | © ZBI Gruppe

Pflegebedürftigkeit bei COPD – was nun? 

Gerade in den Endstadien der COPD sehen sich Erkrankte mit tiefgreifenden Veränderungen in ihrem Alltag konfrontiert. Die fortschreitende Atemnot und die Notwendigkeit ständiger medizinischer Betreuung können den Umzug in eine pflegerische Einrichtung erforderlich machen. Neben klassischen Pflegeheimen bietet sich hier als Alternative eine ambulante Intensivpflege an. Wir im Zentrum für Beatmungs- und Intensivpflege (ZBI) bieten eine spezialisierte Unterstützung. Unsere Einrichtungen in Berlin und Hamburg, bekannt für ihre herausragende Qualität und Expertise, stellen sicher, dass das Leben der Betroffenen trotz der fortschreitenden Krankheit mit Würde und Komfort gestaltet wird. Wir haben Atmungstherapeuten im Team, die nicht nur Experten auf dem Gebiet der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung sind, sondern auch individuell mit unseren Pflegekräften auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen. Das ermöglicht uns, umfassende COPD-Pflegemaßnahmen anzubieten, die von Atemübungen über die Optimierung der Sauerstofftherapie bis hin zur psychologischen Unterstützung reichen. Das Ziel im Zentrum für Beatmung und Intensivpflege ist, trotz der Schwere der Erkrankung, ein den Erkrankten ein Maximum an Lebensqualität zu geben und den Bewohnern ein Gefühl von Zugehörigkeit und Verständnis in dieser herausfordernden Lebensphase zu vermitteln. Gerne beraten wir Sie vor Ort in Berlin und Hamburg zu Voraussetzungen (wie Pflegegrad) und Angeboten (wie Pflegeleistungen oder Pflegehilfsmittel) zur Betreuung .

COPD: pflegerische Maßnahmen und Prophylaxe

Es gibt verschiedene pflegerische Maßnahmen, die bei der Lungenerkrankung COPD helfen können, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen:

  • Atemtherapie: Atemtherapie ist eine wichtige pflegerische Maßnahme bei COPD, da sie dazu beitragen kann, die Atmungsfunktion zu verbessern und das Atemtraining/ Atemmuskeltraining, zu erleichtern. Hierzu zählen beispielsweise Atemgymnastik, Techniken zum Husten- und Abhusten oder situative Atemtechniken.
  • Mobilisation: Bewegung kann dazu beitragen, die Lungenfunktion zu verbessern und die Atmung zu erleichtern. Pflegefachkräfte können Patienten darin unterstützen, körperlich aktiv zu bleiben, indem sie ihnen helfen, tägliche Aktivitäten durchzuführen (sofern das COPD-Stadium es zulässt) und sie zur Teilnahme an Lungensportprogrammen oder körperlichen Therapieeinheiten zu ermutigen.
  • Sekretmanagement: Bei COPD-Patienten, die ein Tracheostoma haben, sollte regelmäßig entstandener Schleim abgesaugt werden, um Infektionen zu vermeiden.
  • Ernährung: Die Ernährung für COPD-Betroffene ist wichtig. Um die CO2-Produktion im Stoffwechsel zu reduzieren, empfehlen sich eiweißhaltige und kohlenhydratarme Lebensmittel. Weiterhin sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Empfehlenswert ist die Einnahme von entzündungshemmenden Stoffen, wie z.B. Omega-3-Fettsäuren, um das Immunsystem zu stärken.
  • Medikamentenmanagement: Patienten mit einer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung nehmen oft eine Vielzahl von Medikamenten ein, um eine Verschlechterung entgegenzuwirken. Im Rahmen der Pflege von COPD-Patienten ist daher vom Pflegepersonal sicherzustellen, dass die Betroffenen ihre Medikamente korrekt einnehmen und auf mögliche Nebenwirkungen achten.
  • Wundversorgung und Wundmanagement: Im fortgeschrittenen Stadium kann die Bewegungsfähigkeit insofern eingeschränkt sein, als das selbst kleine Bewegungen im Alltag den COPD-Patienten überfordern. Es gilt daher, Wundliegen zu vermeiden: die Dekubitusprophylaxe ist daher ein wesentlicher Pfeiler der Patientenpflege. Bei der Pflege ist es wichtig, entstandene Wunden zu erkennen und zu behandeln, um mögliche Infektionen zu vermeiden.
  • Langzeit-Sauerstofftherapie: Die Langzeitsauerstofftherapie erfordert eine sorgfältige Überwachung und Anleitung durch eine Pflegekraft, um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.
  • Psychische Unterstützung im Pflegealltag: COPD kann zu Angstzuständen und Depressionen führen. Es ist daher wichtig, in der Betreuung und Pflege bei COPD-Patienten Raum für Gespräche über Sorgen und Ängste mit den Betroffenen zu führen.

verschiedene Atemtrainer

Atemtrainer sind unter anderem Bestandteil der Atemtherapie bei COPD-Patienten | © ZBI Gruppe

Eine richtige und sichere invasive Beatmungstherapie muss durch eine fachlich geschulte Pflegekraft erfolgen. Eine Versorgung erfolgt hierbei oftmals in speziellen Einrichtungen. Die Zentren für Beatmung und Intensivpflege in Hamburg und Berlin bieten für COPD Pflege an. Sollten Sie nach einem Fachpflegeanbieter suchen, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf.

FAQ zum Thema COPD

Was ist COPD und wie wird sie verursacht?

COPD (englisch, chronic obstructive pulmonary disease), die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die vor allem durch langjähriges Rauchen verursacht wird. Andere Faktoren können langfristige Exposition gegenüber Luftverschmutzung, Staub und chemischen Dämpfen am Arbeitsplatz sein.

Welche Symptome sind typisch für COPD?

Typische Symptome der Lungenkrankheit COPD umfassen anhaltenden Husten mit Schleimproduktion, Atemnot bei körperlicher Anstrengung, häufige Atemwegsinfektionen und ein pfeifendes Atemgeräusch.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für COPD?

Die Behandlung von COPD kann medikamentöse Therapien, wie Bronchodilatatoren und Kortikosteroide, nicht-medikamentöse Therapien, wie Atemgymnastik und Atemfunktionstraining, sowie Verhaltensänderungen, einschließlich Raucherentwöhnung und regelmäßige körperliche Aktivität, umfassen.

Kann COPD geheilt werden?

COPD ist eine fortschreitende Lungenkrankheit, die nicht geheilt werden kann. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.

Bekomme ich auch COPD von E-Zigaretten und Shisha?

Ja, der Gebrauch von E-Zigaretten und Shisha kann das Risiko von COPD erhöhen. Beide enthalten schädliche Stoffe, die Entzündungen in den Atemwegen auslösen und die Lungenfunktion beeinträchtigen können.


 

Porträt Lars Dufeldt, Fachbereichsleiter für pneumologische Langzeitrehabilitation der ZBI Gruppe

Lars Dufeldt ist ausgebildeter Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Atmungstherapeut (DGP). Seine Weiterbildung bei der DGP schloss er mit der besten Facharbeit des Jahrganges ab und ist seitdem als Fachbereichsleiter für pneumologische Langzeitrehabilitation im Zentrum für Beatmung und Intensivpflege tätig. Über diese Tätigkeit hinaus besitzt Lars auch eine Weiterbildung zur Pflegefachperson für neurologische Langzeitrehabilitation und verknüpft sein Wissen aus beiden Fachbereichen zum Wohl unserer Klienten und Klientinnen mit außerklinischen Beatmungs- und Intensivpflegebedarf.


 

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Quellen:  

 

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